Clara Luthin Collazo und Soary Stéphan-Robert schreiben aus Nepal:

Nun sind wir schon seit 3 Wochen in Nepal und haben uns in dieser Zeit ziemlich gut eingelebt. Die ersten anderthalb Wochen verbrachten wir in der Hauptstadt Kathmandu, da aufgrund von Religiösen Feiertagen die Schulen geschlossen waren. Von dort aus haben wir, mit Hilfe von unseren sehr freundlichen und hilfsbereiten Ansprechpartnern, Ramesh und Nasala Chitraka, zahlreiche, beeindruckende Tempel und Städte besichtigt. An meisten beeindruckt hat uns der sogenannte Monkey-Tempel in der Nähe Kathmandus, wo der Name eindeutig Programm war. Aber nicht nur die alltägliche Vielfalt der Tiere, die hier ganz normal über die Straßen laufen ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen, während sie bei uns im Zoo bestaunt werden, sondern auch die Schönheit des Landes und das besonders chaotische Leben haben uns vom ersten Tag an fasziniert.

Am 18. Oktober ging es für uns weiter nach Devighat, ein kleines Dorf das zum Ortsteil Nuwakot gehört. Hier beginnt unser Projekt, wo wir für zwei Monate an drei verschiedenen Schulen Englisch unterrichten. Unsere Gastfamilie begrüßte uns herzlich und auch die Kinder im Dorf empfingen uns mit dem traditionellen Willkommensgeschenk, welches aus einem Schal und einem selbstgebastelten Blumenkranz besteht.

In der ersten Woche bestand noch das Tihar-Fest, wo Tier und Mensch wertgeschätzt werden. Dank unserer Gastfamilie und den Kindern aus dem Dorf, konnten wir Ihre Traditionen hautnah miterleben und besonders „mitessen“, da nepalesische Feierlichkeiten meist mit einem großen Festmahl verbunden sind. Wir sind sehr zufrieden mit der Familie, jedoch bestehen leider Kom-munikationsschwierigkeiten, weil die Familie kaum Englisch spricht und wir kein Nepali verste-hen. Im Notfall verständigt man sich dann mit Händen und Füßen.

Seit dem ersten Tag in Devighat engagieren wir uns im ChildClub, in dem wir den Kindern aus Devighat anbieten mit uns den Nachmittag zu verbringen und gemeinsam die Freizeit zu gestalten. Da wir uns in den ersten Tagen erst ein bisschen kennenlernen mussten, haben wir am Anfang der 3. Woche, was hier immer ein Sonntag ist, zusammen mit den Kindern einen Wochenplan erstellt. Somit hatten wir eine schöne erste Woche im ChildClub in der keiner zu kurz gekommen ist. Vor allem der Austausch verschiedener Tanz- und Singarten hat die Kinder begeistert, da diese eine große Rolle in der nepalesischen Kultur spielen.

Außerdem fand in dieser Woche unser erster richtiger Schultag als Englischlehrer an der Ranabhu-meshwori Secondary School statt. Obwohl es üblich und Sitte ist den Tag sehr früh morgens zu beginnen, woran wir uns mittlerweile gewöhnt haben, beginnt die Schule oft erst gegen 10 Uhr. Was vermutlich daran liegt, dass die erste wichtige Mahlzeit, für uns das Mittagessen, vor 10 Uhr stattfindet. Da wir jedoch nur 4 Klassen am Tag unterrichten und eine Unterrichtsstunde 40 Minuten dauert, beginnt unsere Arbeit erst um 12:10 Uhr. Die Schule selbst und der Unterricht unterscheiden sich sehr von dem uns bekannten Schulsystem und es herrschen deutlich weniger Regeln und Ordnung innerhalb der Klassenräume. Für uns war es umso spannender und interessanter den Unterricht zu begleiten und es hat uns großen Spaß bereitet. Leider blieb es bei dem einen Tag als Lehrer da der Rest der Woche erneut besetzt wurde durch Feierlichkeiten, diesmal jedoch nur für Menschen des Terais zu denen unsere Familie nicht gehört. Aufgrund dessen konnten wir die Feier nicht direkt miterleben. Nichts desto trotz lief der ChildClub wie gewohnt weiter, es wurde gemalt, getanzt und viel gespielt, was auch uns am Ende des Tages schnell einschlafen ließ.

Insgesamt sind wir sehr glücklich und dankbar, dass wir die Möglichkeit bekommen haben ein so interessantes und vielfältiges Land zu bereisen und den Menschen Vorort zu helfen. Wir erhoffen uns jedoch nach dieser Eingewöhnungsphase ein bisschen selbstständiger Unterrichtsstunden gestalten zu können, damit wir den Fokus auf das Sprechen der Kinder legen können. Unser Ziel ist es eine gute Grundlage für die folgenden Englischstunden zu schaffen und etwas Abwechslung in den Klassenraum zu bringen. Des Weiteren sind auch vereinzelte Projektideen in Arbeit, und wir freuen uns schon euch beim nächsten Mal mehr darüber zu berichten.

Beste Grüße aus dem schönen Nepal