Category Archives: Animadé und Kpaha

Togo: Kinder, denen durch unser Patenschaftsprogramm geholfen wird

Garten-Kooperative versorgt Schulkantine mit Gemüse in Animadé

Im Dorf Animadé im Norden Togos betreut die Jürgen Wahn Stiftung seit 2005 rund 120 Schulkinder mit einem Patenschaftsprogramm. Dadurch bekommen die Mädchen und Jungen der sechsjährigen Grundschule alle zwei Jahre ihre Schulkleidung, jährlich das erforderliche Lernmaterial und täglich eine warme Mahlzeit aus der Schulkantine.

Die Nahrungsmittel werden auf dem Markt eingekauft. Aber frisches Gemüse und Kräuter sollen nun bald in einem eigenen Garten gewonnen werden. Dafür macht sich die Gruppe „Freunde der Jürgen Wahn Stiftung“ stark, die vor drei Jahren von engagierten Studenten und Auszubildenden gegründet wurde. Diese jungen Menschen stammen aus Animadé und fühlen sich der Entwicklung ihres Dorfes verpflichtet.

Mitglieder dieser Gruppe organisierten gemeinsam mit dem Gärtner Monsieur Agbarine aus Défalé die Bewirtschaftung eines etwa 2000 m2 großen eingezäunten Gartens. Dazu riefen Sie eine Garten-Kooperative ins Leben, der Dorfbewohner bei Zahlung eines kleinen Beitrags beitreten können. Aber auch die Schulkinder beteiligen sich im wöchentlichen Werkunterricht mit Begeisterung an der Gartenarbeit.

Ziel dieser Kooperative ist die regelmäßige Versorgung der Schulkantine mit frischem Gemüse sowie mit Kräutern und Gewürzen. Obstbäume sollen Schatten spenden, aber natürlich auch schmack- und nahrhafte Früchte wie Mango, Apfelsinen und Zitronen liefern. Mitten im Garten befindet sich ein umfangreiches Wasserbecken, das durch eine Solarpumpe aus einem Tiefbrunnen gespeist wird. Dieses Becken bietet die Grundlage für die Einrichtung einer Bewässerungsanlage mit sparsamer Tröpfchenbewässerung.

Dass die Bemühungen erfolgreich sein werden, zeigt ein 2007 begonnenes Pilotprojekt. Ein dabei angelegtes Beet liefert schon gute Ernten an Gemüse, Salat, Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Erdnüssen. Nun sollen weitere Flächen aufbereitet werden, wobei die Kooperative unter der Leitung des Gärtners eine sachgerechte und gewissenhaft durchgeführte Gartenpflege garantiert. Das erforderliche Kapital für die Anschaffung der Geräte, der Bewässerungsanlage, der Samen und Pflanzen stellte die Jürgen Wahn Stiftung schon mit einer Spende von 5.500 Euro zu Verfügung.

Klaus Dehnert, der als Patenschaftskoordinator den Ort Animadé in den beiden letzten Jahren besuchte, wird im Oktober 2011 gemeinsam mit Hans-Werner Gierhake aus Soest wieder dort sein, um zu sehen, wie weit das Projekt gediehen ist. Auf längere Sicht verfolgt er mit dem Gartenbauprojekt noch ein weiteres Ziel: Die Garten-Kooperative soll Schule machen und die Entwicklung von Hausgärten fördern.

Als spontane Initiative der Jugendlichen des Dorfes besitzt das Gartenbauprojekt auch eine politische Relevanz. Sie zeigt, dass die junge Generation Eigenverantwortung übernimmt, wie es bisher nur in Ansätzen der Fall war. Der Leiter der Kooperative, unser junger Freund Nandji Tantar, beschreibt sein Ziel folgendermaßen: „Wir wollen durch unsere Aktivitäten der Bevölkerung zeigen, dass wir selbst in der Lage sind, unsere Situation zu verbessern und wir danken der Jürgen Wahn Stiftung, dass sie uns bei diesen Bemühungen finanziell und ideell großzügig unterstützt“.

Togo: Klaus Dehnert im Gespräch mit Gründungsmitgliedern der Kooperative

Togo: Klaus Dehnert im Gespräch mit Gründungsmitgliedern der Kooperative

Togo: Mitglieder der Kooperative bei der Gartenarbeit, l. der Gärtner Agbarine

Togo: Mitglieder der Kooperative bei der Gartenarbeit, l. der Gärtner Agbarine

Togo: Kinder, denen durch unser Patenschaftsprogramm geholfen wird

Togo: Kinder, denen durch unser Patenschaftsprogramm geholfen wird

Mitglieder der Aktion "Nützliche Ferien 2010" bei einer Pflanzaktion.

Sie wissen, was „Hilfe zur Selbsthilfe“ bedeutet

In den Sommerferien des Jahres 2010 trafen sich 40 junge Männer und Frauen in Animadé im Norden Togos zur Aktion „Nützliche Ferien“. Es sind junge Menschen aus der Gegend, die sich als Studierende an den Universitäten von Lomé und Kara oder als Auszubildende im Berufsbildungszentrum der Kleinstadt Pya weiterbilden. Um den Kontakt untereinander nicht zu verlieren, schlossen sie sich zur „Vereinigung der Lehrlinge, Studenten und Gymnasiasten des Plateaus von Animadé“ zusammen.
Unter der Leitung ihres Vorsitzenden Nandji Tantar kamen sie zusammen, um sich in ihren Heimatorten nützlich zu machen und der älteren Generation Beispiele der Selbsthilfe zu geben. In fünf Gruppen befassten sie sich mit den Themen: Ferienunterricht, Aufforstung, Sensibilisierung, Kultur und Verpflegung.
Im Ferienunterricht lehrten sie Kinder der Grundschulen in Mathematik, Französisch und Englisch. Die Kurse wurden gut besucht, weil die Aktion von den Eltern unterstützt wurde.

Mitglieder der Aktion "Nützliche Ferien 2010" bei einer Pflanzaktion.

Mitglieder der Aktion „Nützliche Ferien 2010“ bei einer Pflanzaktion.

In der Aufforstungskampagne pflanzten sie unter der Leitung eines Gärtners viele hundert Obst- und Nichtobstbäume. Damit wirkten sie der Entwaldung entgegen und sorgten gleichzeitig für zukünftig frisches Obst. Sie legten Brandschneisen an, um den Erfolg ihrer Mühe zu sichern. Nandji Tantar schreibt: „Wer einen Baum vor seinem Tod gepflanzt hat, hat nicht umsonst gelebt.“
Die Gruppe Sensibilisierung wandte sich an die Dorfbevölkerung mit dem Thema: „Lasst uns unsere Gemeinde sauber halten, denn unser Überleben hängt davon ab“. Dabei ging es um die Hygiene in den Gehöften, an den Wasserstellen und auf den öffentlichen Plätzen. Schließlich machten sich die jungen Teilnehmer klar, dass sie die zukünftige Generation sind und lernen müssen, ehrlich zu sein nach dem Motto: „Was für den Anderen bestimmt ist, soll ihm auch zukommen“.
Die Gruppe Kultur unterhielt die Mitglieder und die Bevölkerung durch Schauspiele, Gesänge, Konzerte und lustige Geschichten aus ihren Sitten und Gebräuchen. Bei den Aufführungen war sogar die togolesische Presse anwesend, die später darüber berichtete.
Die Abteilung Verpflegung versorgte die Teilnehmer während drei Wochen mit Speisen. Nandji Tantar schreibt: „Ich konnte mit Freude sehen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Mahlzeiten gestärkt wurden.“ Er selbst und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des leitenden Komitees ernteten viel Lob und Anerkennung. „Macht so weiter, denn wir glauben, dass viele Jugendliche in eure Fußstapfen treten werden“, sagte man ihnen.
Der Vorstand der Jürgen Wahn Stiftung unterstützte das Unternehmen mit 1.000 Euro und ist überzeugt, dass dieses Geld gut angelegt ist, denn die Aktion erfüllt in besonderer Weise unser Motto: „Hilfe zur Selbsthilfe“