Der Sämann von Ezeiza erntet seine Früchte
Im Armenviertel von Ezeiza, in Sichtweite des Internationalen Airports von Buenos Aires, ragt seit 1992 die Kindertagesstätte „El Sembrador“ als einer der wenigen Massivbauten aus der großen Fläche der Favela empor. Die Jürgen Wahn Stiftung hat dort seinerzeit den Neubau finanziert und unterstützt seither kontinuierlich dieses wichtige Projekt.
In dem Stadtbezirk am Rande der argentinischen Hauptstadt leben viele Tagelöhner. Die Armut und die Perspektivlosigkeit hat sie vom Land in die Großstadt getrieben. Ihre einfachen Behausungen, z.T. illegal errichtet, sind ohne fließendes Wasser und nur mit Latrinen ausgestattet. Unter- und Fehlernährung, hohe Arbeitslosigkeit und Kriminalität sorgen für vielfältige Probleme.
Die evangelische Kirche am Rio de la Plata hat hier erstmals 1984 ein Mutter-Kind-Zentrum in einem einfachen Holzhaus eingerichtet. Zunächst gab es dort nur eine Essensausgabe für Vorschulkinder. Später kamen ein Kindergarten, ein Second-Hand-Kleiderladen, ein wöchentliches Freizeitangebot für Heranwachsende und ein regelmäßiger Nähworkshop für die Mütter hinzu. 1992 begann die Unterstützung durch die Jürgen Wahn Stiftung. Es wurde ein massiver Neubau mit Gemeinschafts-, Küchen- und Sanitärräumen errichtet. Er bildete die Grundlage für den Ausbau weiterer Aktivitäten und die Anerkennung der Träger als gemeinnützige Organisation.
Die evangelische Kirche hat seither ihre Aktivitäten hier im Viertel konzentriert und mit Christina La Motte eine engagierte Leiterin eingesetzt. Die Diakonin sorgt neben der Betreuung für 30 Kinder auch für den Ausbau der kirchlichen Arbeit mit Gottesdiensten, Beratungen in Gesundheits- und Erziehungsfragen, eine pädagogische Betreuung sowie Nachhilfe. Seit 2004 sind Computer-, Lese- und Schreib- sowie Schneiderkurse für Frauen hinzugekommen.
Eine lesenswerte Darstellung der Geschichte, Ziele und Aktivitäten der Tagesstätte „El Sembrador“ 2009 mit einer Beschreibung der Lebensbedingungen in „La Union“: C. Kristian über die Entstehung, die Lage und die Zukunft der Tagesstätte „El Sembrador“ in Argentinien.
Was wir hier tun und wobei Sie uns unterstützen können:
Die laufenden Kosten des „Sembrador“ werden von der örtlichen Kirche, Spenden ausländischer Kirchengemeinden und auch der Jürgen Wahn Stiftung aufgebracht. Ist besondere Hilfe erforderlich, steht die JWS als Partner bereit. So auch 2017, als nach 25 Jahren eine grundlegende Renovierung des „Sämann“ notwendig wurde.