Mit-i-Ma – Miteinander in Marokko

Marokko ist eines der bestentwickelten Länder Afrikas, hat aber dennoch mit vielen sozialen Problemen zu kämpfen. Zwei Herausforderungen sollen nun in einem neuen Projekt angegangen werden, das von der NRW-Staatskanzlei finanziert wird: Die Versorgung von Körperbehinderten mit den erforderlichen Hilfsmitteln und die Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit.

„Eine Reise von Tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an“, sagt ein arabisches Sprichwort. Doch für viele behinderte Menschen in Marokko ist das mangels Hilfsmittel unmöglich. Lis Hühnerbach aus Gladbeck ist oft unterwegs in dem Maghreb-Staat und kennt die Situation gut: „In Marrakesch sieht man immer wieder Menschen, die sich an Hauswänden festhalten um „Schritte zu tun“, oder andere, die sich auf selbstgezimmerten Rollenbrettern sitzend mit den Händen über den Boden schieben. Das ist für uns unvorstellbar“, berichtet sie.

Lis möchte an dieser Situation etwas ändern und hat mit der Staatskanzlei der Landes NRW einen Finanzier und der JWS einen Projektträger gefunden. Seit Beginn des Jahres sind nun in Deutschland ausgemusterte und reparaturbedürftige, jedoch grundsätzlich noch gebrauchsfähige Rollstühle und andere Hilfsmittel zur Fortbewegung in großer Zahl gesammelt worden. Ende Juni ging diese erste Ladung per Seefracht nach Marokko. In Marrakesch werden Rollstuhl und Co. nun unter Anleitung von arbeitslosen Jugendlichen instandgesetzt und später kostenlos an Bedürftige verteilt. „Die berufliche Qualifizierung von jungen Marokkanern/innen ist somit ein weiterer Projektschwerpunkt, der auch mit dazu beiträgt, den Menschen eine Perspektive in ihrem Heimatland zu geben“, unterstreicht Reinhard Neundorf, der für die Jürgen Wahn Stiftung dieses Projekt koordiniert.

Die LKW-Ladung reparaturbedürftiger Rollstühle ging Ende Juni auf die Reise nach Marokko. Dort sind ie jungen Männer für die Ausbildung bereit.