Durch das Patenschaftsprogramm der Jürgen Wahn Stiftung erhalten die Patenkinder der beiden Grundschulen von Animadé und Amaïdé-Worodé alle zwei Jahre eine neue Schulkleidung. Die Schülerinnen und Schüler der 4-jährigen weiterführenden Schule CEG Kpaha bekommen nur zu Beginn ihrer neuen Schulzeit neue Kleidung, denn man geht davon aus, dass sie als Jugendliche in der Lage sind, ihre Anzüge und Kleider zu schonen. Patenkinder, die in die 4-jährige gymnasiale Oberstufe in Défalé gehen, sind in der Regel so gewachsen, dass auch sie neue Schulkleidung benötigen.
Für die Jugendlichen ist der Empfang neuer Schulkleidung ein besonderes Ereignis. Vor allem die Erstklässler tragen ihr neues outfit stolz, denn nun sieht man schon von Weitem, dass sie Schulkinder sind. Ihre Eltern wären finanziell nicht in der Lage, sie in der Schulzeit mehrmals neu einzukleiden. Der Staat Togo erwartet allerdings, dass alle Schülerinnen und Schüler in der uniformierten Kleidung zur Schule gehen, die man wegen ihres Aussehens „kaki“ nennt.
Vier Schneiderinnen und ein Schneider waren Ende 2011 zwei Monate lang beschäftigt, um für 300 Kinder und Jugendliche neue Schulkleidung anzufertigen. Der Lohn für Herstellung eines Anzugs oder Kleides beträgt umgerechnet 2,75 Euro bei Grundschülern, bei den älteren Schülerinnen und Schülern 4,60 Euro. Trotz dieses nach unseren Verhältnissen geringen Lohns kommt eine Summe von rund 1.000 Euro zusammen. Weitere 1.500 Euro werden für den Einkauf der Stoffe ausgegeben.
In Diskussionen über die Verwendung von uniformierter Schulkleidung werden oft folgende Gesichtspunkte angeführt (s. http://www.pro-und-kontra.info/gesellschaft/schuluniformen)
Pro:
• Stärkung des Gemeinschaftsgefühls unter den Schülerinnen und Schülern.
• Den Schülerinnen und Schülern ist an der Kleidung nicht anzusehen, aus welchen sozialen Verhältnissen sie stammen.
• Schülerinnen und Schüler identifizieren sich stärker mit der Schule.
Kontra:
• Schuluniformen sind oft teuer und müssen zusätzlich angeschafft werden.
• Für Mädchen und Jungen sind Uniformen verschieden. Das fördert bereits früh die spezifischen Geschlechterrollen.
• Die Selbstbestimmung der Schülerinnen und Schüler wird eingeschränkt.