Bildung, Werte und Bewegung an Mexikos Pazifik-Küste

In einem halben Jahr Bauzeit ist im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca eine „Oase“ entstanden. Wer jetzt an schattenspendende Palmen, plätschernde Quellbäche und seichte Gitarrenmusik denkt, der liegt grundlegend falsch. Denn die „Oasis del Pacífico“ ist zwar von Palmen umgeben, hat ansonsten aber wenig mit Muße zu tun.

Von Zumba- und Yogakursen über Mal-, Schreib- und Nähwerkstätten bis hin zu Sprachunterricht und Umweltbildung reicht die Bandbreite der Aktivitäten unter dem Palmendach des neuen Familienbildungszentrums in der Bucht von Colotepec. Dr. Anja Widmann, die in ihrer neuen Wahl-Heimat als Kinderärztin praktiziert, hat hier u.a. mit Hilfe der Jürgen Wahn Stiftung einen multifunktionalen Raum geschaffen. Vielleicht wäre sogar der Begriff der räumlich offenen Aktionsfläche besser, denn in Mexikos warmem Süden sind Wände, Türen und Fenster überflüssig.

Seit dem Start am 01.05. ist der Terminkalender prall gefüllt mit Angeboten, die von Kindern, Familien und Jugendlichen begeistert in Anspruch genommen werden. „Die Ideengeber, die Kursleiter und natürlich auch die Teilnehmer kommen alle aus Santa María de Colotepec und der Umgebung“, erläutert Mexiko-Koordinator Norbert Röttger. Das erinnert ihn stark an das Modell unserer deutschen Volkshochschulen. Besonders wichtig ist für die Jürgen Wahn Stiftung die Umweltbildung mit einer stärkeren Sensibilisierung für eine Schonung natürlicher Ressourcen. Dies ist in vielen lateinamerikanischen Ländern wenig ausgeprägt. In einem Recycling-Workshop befassten sich die Teilnehmer daher mit der Trennung und Wiederverwertung von Reststoffen und der Reparatur von Kleidungsstücken.

Malkurse sind ein wichtiger Programmteil in der Oasis