Mitarbeiter der Stadt Soest spenden Rest-Cent

Gerne weisen wir auf die Pressemitteilung der Stadt Soest vom 10.08.2016 hin. Der Mitteilung ist nichts, außer unser großer Dank, hinzuzufügen.

Pressemitteilung vom 10.08.2016:

Städtische Beschäftigte spenden seit 31 Jahren Cent-Beträge ihres Nettolohns

20160810_stadt_soest

Lothar Klute betreut die Aktion „Cent-Spende“ bei der Stadt Soest. © Stadt Soest

Beschäftigte der Stadtverwaltung und der Kommunalen Betriebe Soest AöR (KBS) haben in den vergangenen drei Jahrzehnten rund 40.000 Euro an die Jürgen-Wahn-Stiftung gespendet – über die so genannte Cent-Spende. Bei dieser Aktion gehen die Centbeträge hinter dem Komma der Lohn- und Gehaltsabrechnungen an die Stiftung. Aktuell kommen bei rund 220 Mitstreitern pro Jahr 1274,70 Euro zusammen.

Gestartet ist die Idee im Jahr 1984 noch unter dem Namen „Restpfennig-Aktion“. Seinerzeit machte der Städte- und Gemeindebund NRW publik, dass die Stadtverwaltung Gummersbach auf diese Weise Geld für die Welthungerhilfe sammelte. In Soest griffen Stadtdirektor Helmut Holtgrewe und Personalratsvorsitzender Heinz Jungbluth die Idee auf. Sie wandten sich in einem gemeinsamen Brief an die Beschäftigten von Stadt und Stadtkrankenhaus. Empfänger der Spende sollte allerdings mit der Jürgen-Wahn-Stiftung eine Soester Organisation sein. Das Geld war mittelbar zur Unterstützung der SOS-Kinderdörfer gedacht. „Wenn alle mitmachen würden, könnte monatlich eine Summe von etwa 530 DM zusammen kommen“, rechneten Holtgrewe und Jungbluth in dem Schreiben vor. Im Gegenzug „verzichten Sie monatlich auf einen Betrag von 1 bis maximal 99 Pfennig.“  Das sei doch ein entbehrlicher Beitrag zur Linderung großer Not.

Die Bitte blieb nicht erfolglos. Im November 1984 ging der erste Spendenscheck über 367 DM an die Wahn-Stiftung. Mitte 1989 wies eine Zwischenbilanz bereits eine Spendensumme von insgesamt 10.296,40 DM seit Beginn der Aktion aus. Wer als Arbeiter, Angestellter oder Beamter neu zur Stadtverwaltung oder der KBS dazu stößt, erhält seitdem schriftlich die Bitte, sich an der Cent-Spendenaktion zu beteiligen.

Wenn die Aktion in Vergessenheit zu geraten droht, macht die Personalabteilung auch mal gezielt Werbung. Die Umstellung von DM auf Euro beflügelte die Aktion ebenfalls, verdoppelte sie doch quasi über Nacht den Wert der Spendenbeträge. Derzeit liegt die Verantwortung für die Aktion in den Händen von Lothar Klute. Berechnet wurde, dass seit 1984 mehr als 40.000 Euro zugunsten der Jürgen-Wahn-Stiftung gesammelt wurden. Pro Jahr sind das durchschnittlich 1.300 Euro.