Category Archives: Guatemala

Die ersten Eindrücke in der „Casita Amarilla“ von Alicia Guerrero und Katharina Düsel

Alicia und Katharina sind in der KiTa der Casita Amarilla eingesetzt, in die Kinder gehen, deren Mütter (und manchmal auch Väter) tagsüber arbeiten. Diese Kinder wurden bisher immer in ihrer Hütte eingesperrt, damit ihnen in dem Slumviertel nichts passiert. Dank der Initiative von Florian Srowig, Praktikat der Jürgen Wahn Stiftung, der von April bis September 2012 dort war, und unserer finanziellen Unterstützung werden diese Kinder jetzt in der Casita Amarilla betreut.

Hier der Bericht der aktuellen Praktikantinnen:

Unsere ersten Eindrücke in der „Casita Amarilla“

Alicia und Katharina im Maya-Gewand

Alicia und Katharina im Maya-Gewand

Schon seit einem Monat sind wir jetzt in dem Projekt „Casita Amarilla“ in Guatemala-City. Wir konnten schon erste Eindrücke von Land und Leuten sammeln und uns in die Arbeit mit den Kindern aus den Slums neben der Müllkippe einfinden. Die „Casita Amarilla“ bietet den Kindern eine Alternative zu ihrem Leben auf der Müllkippe und versucht sie zu Mitmenschlichkeit und Sauberkeit zu erziehen. Bis jetzt haben wir vor allem die Erzieherinnen der Jüngsten entlastet, indem wir alltägliche Aufgaben wie Essen Verteilen und den Kindern beim Zähneputzen Helfen übernommen haben. Zudem kommt natürlich auch das Spielen nicht zu kurz, jedoch fällt es den Kindern sehr schwer, sich alleine zu beschäftigen, und ein gemeinsames Spiel ist oft aufgrund der fehlenden Erziehung und des zwangsläufig im Slum angeeigneten Egoismus nicht möglich. Zudem kommt auch noch, dass das Spielzeug größtenteils „Schrott“ ist. Deshalb wollen wir gern neues Spielzeug kaufen, das die Gruppendynamik fördert und motorische Fähigkeiten vermittelt.

Die „Casita Amarilla“ ist primär für Kinder gedacht, die sonst tagsüber in ihren kleinen Wellblechhäusern eingesperrt wären oder allein auf den Straßen herumlaufen würden. So ist das Projekt für die Kinder aber auch für die Eltern sehr wichtig, die ihre Kinder in sicherer Obhut wissen und ihre Dankbarkeit dadurch ausdrücken, dass sie selbst uns freiwilligen Helfern großen Respekt entgegenbringen. Bei Besuchen in ihren Häusern wurde uns erst so richtig bewusst, unter welchen Bedingungen sie leben und mit wie wenig sie auskommen müssen. Erst wenn man diese Lebensumstände gesehen hat, kann man so manche Verhaltensweisen der Kinder besser verstehen. Auch dafür ist die „Casita Amarilla“ wichtig: die Verhaltensweisen zu durchbrechen und den Kindern andere Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Wir versuchen dabei zu helfen und sind jetzt schon gespannt auf die nächsten Wochen und Monate.

DSC06491   CIMG3504 CIMG3495      DSC06497    DSC06494        DSC06753

Bericht unseres Partners CAFNIMA Mai 2014: 3. Mikrokredite u. 4. Fortbildungsmaßnahmen für Frauen

Mit Unterstützung der Jürgen Wahn Stiftung werden in Guatemala durch die Organisation CAFNIMA 4 verschiedene Projekte gefördert:

  1. das Alphabetisierungsprogramm
  2. den Kindergarten ( Pre-School) für Kinder, die bisher in ihren Hütten eingesperrt waren, da ihre Mütter bzw. Väter tagsüber arbeiten
  3. das Mikrokredite-Programm
  4. Fortbildungsmaßnahmen für Frauen

3. Mikrokredite für Frauen: Übungstage

Bis zum 31. März dieses Jahres haben wir 153 Gruppen trainiert, verteilt auf 39 städtische Randgebiete, mit einer Gesamtzahl von 1.500 Mitgliedern und Programmpartnern im Mikrokredite-Programm. Im Laufe der Zeit haben wir  durch Kleinkredite Verbesserungen im Leben von mehreren Familien erreicht, die es geschafft haben, ein  Geschäft zu gründen oder zu erweitern.

c44

Der Fall Mara Mejía Estrada Sie lebte in extremer Armut, war arbeitslos und Mutter von 3 Kindern. Durch einen von der CAFNIMA gewährten Kredit gründete sie ein Unternehmen und verkauft und Brot und Hot-Dogs. Außerdem  vermietet sie ein Zimmer als Essraum. Ihre beiden Kinder gehen in die Schule und einer von ihnen hilft ihr. Eine Frau steht ihm bei, Kunden zu bedienen.

c45

4. Fortbildungsmaßnahmen für Frauen

Wir begannen am 7. März 2014 in Erinnerung an den Internationalen Tag der Frau eine Reihe von Schulungen mit dem Thema „Selbstachtung der Frau“. 100 Frauen nahmen morgens und nachmittags an zwei Veranstaltungen  teil. Es handelt sich um Mitglieder verschiedener Solidaritätsgruppen.

c47

 

Bericht unseres Partners CAFNIMA Mai 2014: 2. Kindergarten (Pre-School)

Mit Unterstützung der Jürgen Wahn Stiftung werden in Guatemala durch die Organisation CAFNIMA 4 verschiedene Projekte gefördert:

  1. das Alphabetisierungsprogramm
  2. den Kindergarten ( Pre-School) für Kinder, die bisher in ihren Hütten eingesperrt waren, da ihre Mütter bzw. Väter tagsüber arbeiten
  3. das Mikrokredite-Programm
  4. Fortbildungsmaßnahmen für Frauen

2. Kindergarten/Pre-School für Kinder 

Diese Kinder wurden bisher tagsüber in ihren Hütten eingesperrt oder sie lebten auf den Straßen der Slums, da ihre Mütter bzw. Väter tagsüber arbeiten.

c16

Im Jahr 2014 begann am 13. Januar die Arbeit mit 70 Jungen und Mädchen, die in in zwei Stufen eingeteilt wurden. 28 Vorschulkinder und 42 ältere Kinder wurden mit Freizeitaktivitäten wie Singen und Ringspielen begrüßt.

Im März wurde der erste Test zur Verbesserung und Umsetzung neuer Lehr- und Lern-Strategien für den Kindergarten durchgeführt. Er dokumentiert auch den Fortschritt eines jeden Kindes.

c17  c18

Der Lehr-Lern-Prozess

c19

Im Kindergarten  müssen im Rahmen des Lehr-Lern-Prozesses einige wichtige Aspekte der psycho-sozialen und emotionalen Entwicklung von Kindern erkannt und berücksichtigt werden. Das sind hygienische Gewohnheiten wie Händewaschen vor und nach jedem Essen sowie nach dem Gang zur Toilette. Außerdem das Zähneputzen und Kämmen der Haare sowie das Wechseln der Kleidung, bevor sie am Ende des Tages nach Hause gehen.

c20

Das Programm fördert auch wesentliche Werte im Zusammenleben der Lernenden und in ihren Wohngemeinschaften.

c21In den Monaten März und April finden Lerneinheiten statt, in denen mit Tieren zusammengearbeitet wird. Das hebt die Bedeutung des Themas hervor und wird mit Spielen durchgeführt, die sich als nützliches Werkzeug im Lernprozess für Kinder erweisen.

c22 c23

c24 c25

c26 c27

c28Alle Kinder kommen morgens zwischen 7 und 8 Uhr in den Kindergarten und kehren um 16:30 Uhr nach Hause zurück. Während des Tages erhalten sie zwei Mahlzeiten: Frühstück und Mittagessen sowie zwei Zwischenmahlzeiten. Das Essen wird von der Abteilung für Ernährung SOSEP entwickelt. Jedes Kind wird alle zwei Monate  gewogen und gemessen, um den Erfolg der Ernährung zu kontrollieren und Fehlernährung zu vermeiden.

Erholung

c29 c30

c31 c32

Sport ist bei Kindern für die körperliche, emotionale und affektive Entwicklung sehr wichtig. Jede Stufe hat dafür eine bestimmte Zeit am Tag.

c33 c34

  

Besondere Aktivitäten

Im Februar wurde in jedem Klassenzimmer der „Freundschaftstag“ gefeiert. Man beschenkte sich mit Bonbons und Schokolade,  um die Werte des Zusammenlebens, des Respekts und der Freundschaft zu erfahren. Diese Mahlzeit macht diesen Tag zu etwas Besonderem.

c35 c37 c36

c38

Im Monat März wurde Karneval gefeiert. Die Kinder stellten in der Klasse  zur Entwicklung ihrer psychomotorischen Fähigkeiten eigene Masken her. Den Kleinen wurde das Gesicht verschiedener Tieren in ihr Gesicht gemalt. Dann waren sie alle eng beieinander, um sich näher zu kommen und ihre Masken und Gesichtsbemalungen herzustellen.

Am 28. März wurde das erste Training für Mütter und Köchinnen zum Thema „Kindesmissbrauch“ durchgeführt. Dieser Event wurde von Mitarbeitern der Einrichtung SOSEP vorbereitet   (Ministerium für öffentliche Arbeiten der First Lady von Guatemala).

c40 c39

c42Daniel Alejandro López

Daniel lebt zurzeit bei seiner Großmutter. Er und  seine Schwester wurden von ihrer Mutter verlassen, als ihr die Kinder durch  Gerichtsbeschluss weggenommen wurden, um ihnen die Möglichkeit einer positiven Entwicklung zu geben. Sie versucht nun mit ihrem Partner eine neue Existenz aufzubauen. Der Vater, der keiner Arbeit nachgeht und drogensüchtig ist, will sich nicht um die Kinder kümmern. Daniel zeigt aggressives Verhalten, ist als kleiner Junge schon traurig und leidet an dieser Situation.

c43Hermanitos Salazar

Im Kindergarten werden drei Geschwister im Alter von 2, 4 und 6 Jahren betreut. Sie gehören zu einer Familie, die in extremer Armut lebt. Der Vater befindet sich derzeit wegen einer Strafe von 6 Jahren in Haft. Der Grund ist unbekannt. Lazarus, der kleinste der drei Geschwister, kam  mit schwerer Unterernährung in den Kindergarten, wo er nicht spielen sonder nur schlafen wollte.  Dank einer ausgewogenen Ernährung spielt er jetzt wieder mit Gleichaltrigen und  verhält sich seinem Alter entsprechend. Er bekommt einen speziellen Brei, um  das nötige Gewicht so schnell wie möglich wiederzuerlangen. Die Mutter der Kinder arbeitet in einer Tortilla, und bemüht sich, ihre Kinder zu erziehen.

 

Bericht unseres Partners CAFNIMA Mai 2014: 1. Alphabetisierungsprogramm

Mit Unterstützung der Jürgen Wahn Stiftung werden in Guatemala durch die Organisation CAFNIMA 4 verschiedene Projekte gefördert:

  1. das Alphabetisierungsprogramm
  2. den Kindergarten ( Pre-School) für Kinder, die bisher in ihren Hütten eingesperrt waren, da ihre Mütter bzw. Väter tagsüber arbeiten
  3. das Mikrokredite-Programm
  4. Fortbildungsmaßnahmen für Frauen  

1. Das Alphabetisierungsprogramm

Personen, die älter als 12 Jahre sind, werden trotz Schulpflicht in keine öffentliche Schule übernommen. Daher bietet CAFNIMA eine Alphabetisierungsmaßnahme an.  

Im Schuljahr 2014 nehmen 51 registrierte Personen am ersten Programm der Alphabatisierungsmaßnahme teil.

 

Schuljahr 2014

Eingeschriebene

Abbrecher

Alphabetisierung

28

0

Erster Abschnitt:  Klassen 3 und 4

9

0

Zweiter Abschnitt: Klassen 5 und 6

14

0

gesamt

51

0

Beginn der Alphabetisierungsmaßnahme

 C01 c02 

c03In der Anfangsphase bieten wir einer Gruppe von 28 Lernenden zwei tägliche Sitzungen sowohl in einem Abend- als auch und in einem Wochenendkurs an, damit alle den Kurs besuchen können, die lesen und schreiben lernen möchten, aber auch ihrer Arbeit nachgehen wollen.

 

 

 

Erster Abschnitt der Alphabetisierungsmaßnahme

c04c05c06

 

Zweiter Abschnitt der Alphabetisierungsmaßnahme

Lernende, die in diesem Jahr die Primärstufe abschließen.

c07 c08

c09 c10

c11 c12

Mit der Unterstützung von Studenten der Universität von San Carlos in Guatemala haben wir eine Bibliothek für Lernende aufgemacht, in der sie forschen, lesen und anderes mehr tun können. So verbessern sie nachhaltig ihre Lesefähigkeit.

Erstes Treffen mit den Eltern

c13 Zu diesem Zeitpunkt, besprachen wir mit den Eltern und Betreuern unseren Lehrplan für das Jahr 2014.

c14

Katherine Celeste, Pérez Hidalgo

Schülerin der 6. Klasse oder 2. Stufe des Alphabetisierungsprogramms besitzt viele Fähigkeiten und möchte ihre großen Träume realisieren. Letztes Jahr hatte sie aus Mangel an finanziellen Mitteln keine Möglichkeit, zu einer Schule zu gehen. Bis sie von CAFNIMA hörte. Dann konnte sie Mitte des Jahres mit dem Lernen beginnen. Ohne vom Ministerium für Bildung registriert zu sein, kann sie durch die Aufnahme in unser Alphabetisierungsprogramm jeden Tag lernen. Sie ist 15, lebt und arbeitet mit ihrer Schwester, denn die Eltern haben sich getrennt und sie hat keine Unterstützung durch sie.

c15

Fernando Osman Coz Pérez

Er ist 13 Jahre alt und kann seit seiner Geburt nicht gehen. Er hatte einige Lernprobleme und wurde wegen seiner Behinderung in keine Schule aufgenommen. Trotz seines fortgeschrittenen Alters kann er nun in der Lerngruppe von CAFNIMA – wie alle anderen – lesen und schreiben lernen.

 

 

Hebammenausbildung gestartet

Projektflyer_2013       Plakat zum Projekt 2013

cafnima-jws-mkh-logo

Hebammenausbildung im Ulpán-Tal ist gestartet

Nach der Geburt ihres Kindes sterben in der Region Ulpán (Guatemala) so viele Mütter wie in kaum einem anderen Land. Ganz gezielt will die Jürgen Wahn Stiftung gemeinsam mit dem Marienkrankenhaus Soest an diesem Punkt Hilfe zur Selbsthilfe geben: Die Arbeit der „traditionellen“ Indígena-Hebammen soll gefördert werden, um die werdenden Mütter besser versorgen zu können. Das Projekt ist gestartet.

Ein erster Bericht der Hebammen aus Ulpán erreichte uns:

Schwangerschaftsberatung bei einer Patientin in der 32. Woche in der Gemeinde Benitzul

„Wir haben Frau Elena Yat besucht. Sie ist 39 Jahre alt, verheiratet und hat ihre 5. Schwangerschaft. Sie wird betreut von der einheimischen Geburtshelferin Matilde Pop Tzul. Frau Yat war einverstanden, dass wir bei der Untersuchung dabei waren. Wir haben gesehen, wie Matilde Pop Tzul vorgegangen ist und haben die Fehler bei der Untersuchung der Patientin miterlebt. Wir haben ihr einige Hinweise gegeben, die sie positiv aufgenommen hat. Die Patientin hat berichtet, dass alle ihre Schwangerschaften in der 36. Woche beendet waren. Daher ist sie ganz zuversichtlich, ihr nächstes Kind zu bekommen. Auf den folgenden Fotos sehen wir einige Phasen der Untersuchung und Beratung.“

Bericht erstellt durch die Projektleiterin Astrid Molina und ihre Mitarbeiterin Ana Bin.

Aktionstag Soester Schulen: „Schüler helfen Schülern“

Wir suchen noch Stellen, an denen unsere Schüler Ihnen für eine kleine Spende helfen können.

Melden Sie sich unter Tel./AB/Fax: 02921 2222 oder per Email an Info@juergen-wahn-stiftung.de   s. auch Pressebericht vom 1.5.2013

Logo ShS

Am 17. Juli 2013 findet in diesem Jahr der Aktionstag Soester Schulen statt. Unter dem Titel „Schüler helfen Schülern“ kommen Schülerinnen und Schüler zu Ihnen und erledigen Aufgaben wie:

  • Rasen mähen
  • Einkaufen
  • Entrümpeln
  • Auto reinigen
  • Mithilfe im Geschäft…

Sie spenden und die Schüler verwenden das Geld für:

  • verbesserte Lernbedingungen
  • soziales Engagement Jugendlicher
  • finanzielle Hilfe für Schülerinnen und Schüler

Die Spenden fließen zu 100 % in Schülerprojekte der beteiligten Schulen und das Guatemala-Projekt der Jürgen Wahn Stiftung e.V.

Beteiligte Schulen:

Aldegrevergymnasium, Archigymnasium, Pauli-Hauptschule,Hauptschule im Schulzentrum, Hannah Arendt Gesamtschule, Ganztagshauptschule Welver

Projektvideo

Linda Engel hat von September 2004 bis Februar 2005 ein Praktikum im Projekt ADECI in La Carolingia gemacht und ist dem Projekt und der Jürgen Wahn Stiftung sehr eng verbunden. Sie hat 2011 vor Ort ein Video über das Projekt erstellt auf welches wir hier gerne hinweisen wollen.

Das Video kann hier über einen Link bei youtube angesehen werden.

Der Blog zum Projekt kann hier eingesehen werden.

1.700 Euro für „ADECI La Carolingia“

Die Geschwister Stephan und Caroline Sasse bei der Spendenübergabe an Klaus Schubert

Die Geschwister Stephan und Caroline Sasse bei der Spendenübergabe an Klaus Schubert

Statt Weihnachtsgeschenken stiftet Familie Sasse aus Soest 1.700 € für das Projekt „ADECI La Carolingia“ in Guatemala-City. In dem gefährlichsten Stadtviertel der Hauptstadt bestimmen  Gewalt und Verbrechen das tägliche Leben der Bewohner. Über 80 Kinder und Jugendliche kommen täglich in das Projekt. Die Kleinen gehen in einen Kindergarten, während ihre Mütter einer gering entlohnten Arbeit nachgehen. Sie erhalten eine medizinische Grundversorgung und bekommen zumindest 1 x am Tag eine warme Mahlzeit. Sonst ausgestoßene und vernachlässigte Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen werden phyisotherapeutisch betreut und gefördert.

Die Jugendlichen nehmen an Kursen zur Gewaltprävention und entwickeln gemeinsam Konzepte für ein Leben ohne Gewalt.

Seit ihrem mehrmonatigen Praktikum im Jahre 2003 engagiert sich Caroline Sasse in ganz besonderem Maße für dieses Projekt und hat bereits vielfältige Hilfe leisten können. Auch ihre Eltern und Brüder waren mehrmals in diesem Projekt und spenden zusammen mit Freunden und Nachbarn für ADECI. Dieser Spendenbetrag von 1.700 Euro wird für die therapeutische  Betreuung der behinderten Kinder eingesetzt.

Ausbildung von Gesundheitsberatern

P1030276_1

Die Teilnehmer tragen ein T-Shirt, das sie der Bevölkerung gegenüber als Gesundheitsberater ausweist.
Vorne rechts César Caal, der Koordinator dieses Projekts. Hinten, mit fliederfarbenem Hemd, Dr. Christian Aponte. Weiter rechts: die erfahrene Krankenschwester Phyllis Groff, die glücklicherweise die Sprache der Bevölkerung im Ulpán-Tal spricht: Q’eqchi.
Die Ausbildung findet in einem Holzhaus statt, das CAFNIMA vor Ort errichtet hat.

Ein Bericht von César Caal, Koordinator der Projekts (Übersetzung und Zusammenfassung durch Klaus Schubert)

Liebe Freunde der Jürgen Wahn Stiftung und des Marienkrankenhaus Soest,

wir senden Ihnen unsere Grüße aus Alta Verapaz/Guatemala. Wir informieren Sie über die  beiden letzten Praxis-Lehrgänge der angehenden  Gesundheitsberater.

I. Vorstellung des Projekts

Die Nicht-Regierungsorganisation CAFNIMA hat vor einiger Zeit ein regionales Entwicklungsprojekt im Ulpán-Tal mit der Teilnahme von 16 Q’eqchi –Dörfern entwickelt. Dieses Projekt besteht aus Programmen und Projekten im  Bereich Gesundheit.

Eine Aufgabe ist, die extrem hohe  Mütter- und Kindersterblichkeit, die in diesem Gebirgstal  auftritt, durch eine entsprechende Ausbildung der für die Gesundheitsversorgung zuständigen Personen in den einzelnen Dörfern zu verringern. Hierzu zählen Gesundheitsberater, Hilfskräfte und Verantwortliche in den Dorfgemeinschaften.

Die grundlegende Idee ist es, ein Umfeld zu schaffen,  in dem Familien und/oder im Tal wohnende Personen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheit oder Beratung über häufige Krankheiten bei Kindern und Erwachsenen sowie die Hilfe von  Hebammen erhalten, die diese ohne große Schwierigkeiten anwenden können. Denn in früheren Zeiten hat es an vielem in der Gesundheitsbetreuung gefehlt. Es gab eine sehr hohe Mütter- und Kindersterblichkeit und bestimmte Krankheiten haben zugenommen, ohne dass eine Prävention oder eine Kontrolle stattgefunden hätte.

II. Hintergrund

Gesundheitsberater waren lediglich Personen, die über Gesundheitsprobleme in den Dörfern gesprochen haben und sich in den Gesundheitszentren  nur um Kranke oder Schwangere kümmerten. Dies führte dazu, dass in den  Gesundheitszentren und/oder Krankenhäusern immer sehr viele Menschen waren. .
Die bisherige Versorgung der Nicht-Regierungsorganisationen wendet sich an Schwangere und Kinder unter 5 Jahren und dies nur alle zwei Wochen.

Eine Situation, die den Gesundheitszustand der weit verstreuten Dörfer betraf und erschwerte,  war, dass keine  Kommunikation per Handy möglich war. Lediglich die Leitung des CAFNIMA- Managements hat durch den Bau eines Sendemastes  eine telefonische Erreichbarkeit für Handys ermöglicht. Jetzt ist somit möglich, im Falle von Schwerkranken oder Schwangeren in Problemfällen in Verbindung zu treten.

III. Begründung

Die Entwicklung  und Förderung von Gesundheitsberatern  zur Verbesserung der Gesundheitssituation und der  Patientenbehandlung, damit diese über gute Kenntnisse bei verschiedenen Erkrankungen der Bevölkerung im Ulpán-Tal verfügen.
Die Gesundheitsberater können aufgrund ihrer Ausbildung innerhalb ihres Dorfes die gesundheitliche Versorgung der Dorfbewohner übernehmen und durchführen. Die Zusammenarbeit mit ihnen ist ein großer Erfolg für alle Beteiligten, vor allem für die Menschen im Ulpán-Tal.
Sie sind in der Lage, die grundlegenden Erkrankungen von Kindern und Frauen im Dorf  sowie von Personen anderer Altersgruppen aus der näheren Umgebung zu erkennen und zu behandeln.
Im Verlauf des Jahres 2012 sind an Wochenenden monatlich praktische Übungen durchgeführt worden, bei denen über 2 bis 3 Tage Unterrichtsmaterialien in ihrer Sprache Q’eqchi verwendet worden, so dass sie die Materialien gut verstehen konnten.

Es wurden  mit den Teilnehmern Vereinbarungen getroffen, dass sie an Ausbildungsterminen  teilzunehmen hatten, dass sie lernten, mit anderen in einem Team zu arbeiten, und dass die so ausgebildeten Geburtshelferinnen in ihren jeweiligen Dörfern in Notfällen durch weitere Personen Unterstützung finden.

IV. Ziele

  • – Die Fähigkeit vermitteln, das Wissen durch praktische Erfahrungen und Fortbildung zu erweitern.
  • – Die Inhalte des Buches in Q’eqchi „Kawilal Li“ (Die Gesundheit) verstehen, um Präventivmaßnahmen für die Gesundheit der Familien zu entwickeln.
  • – Die Kenntnisse und Fähigkeiten der Gesundheitsberater zur direkten medizinischen Behandlung in ihren Dörfern zu fördern.
  • – Die Qualifizierung, dass sie in der Lage sind, die Wirkung und Funktion eines jeden Medikaments zu kennen und die Heilwirkung zuzuordnen.
  • – Die medizinische Ausstattung richtig kennenlernen und einsetzen, um eine gute Beratung der Patienten gewährleisten zu können.

V. Zusammenfassung der Fortschritte mit den Gesundheitsberatern und –beraterinnen im  Ulpán-Tal

1. Am 18. und 19. Oktober 2012, wurden die 26 Gesundheitsberater in Haus von CAFNIMA Zentrale für jeweils 8 Stunden eingeladen, wo sie an Hand des Inhalts  des Lehr- und Übungsbuches „Kawilal Li“ theoretisch und praktisch  geschult wurden

Folgende Inhalte wurden behandelt:

  • – Die Funktionen eines Gesundheitsberaters
  • – Häufige Erkrankungen
  • – Der menschliche Körper
  • – Das Nervensystem
  • – Die Atemwege
  • – Das Verdauungssystem
  • – Die Fortpflanzung
  • – Das Kreislaufsystem
  • – Die Harnwege
  • – Das menschliche Skelett
  • – Das Muskelsystem
  • – Die Ernährung von Kindern und Schwangeren
Anschließend machten alle einen schriftlichen Test, bei dem sie zu bestimmten Erkrankungen Antworten geben sollten: um  welche Krankheit handelt es sich und was ist bei der Behandlung zu tun?  Die durchschnittlichen Ergebnisse der Evaluierung lagen bei 80 Punkten, da eine freiwillige  ausgebildete Krankenschwester sie ausgebildet hatte.

2. Am 13. und 14. November 2012 wurde  wieder eine Fortbildung durchgeführt, wieder mit jeweils acht Stunden  Theorie und Praxis.

Der Workshop wurde wieder von der freiwilligen Krankenschwester mit jahrelangen  klinischen Erfahrungen sowie von sechs bereits ausgebildeten Gesundheitsberatern aus anderen  Regionen in Guatemala geleitet und durchgeführt. Sie arbeiteten zusammen mit den Gesundheitsratern aus dem Ulpán-Tal, die kranke Bewohner des Dorfes Semeché zu behandeln hatten.

Vor der Behandlung der Patienten wurde die Verwendung des Stethoskops, des Blutdruckmessgeräts und des Thermometers ausführlich erläutert.

Der Workshop wurde wieder von der  freiwilligen Krankenschwester mit langjährigen klinischen Erfahrungen und von sechs bereits ausgebildeten  Gesundheitsberatern aus anderen Regionen in Guatemala geleitet und durchgeführt. Sie standen den angehenden Gesundheitsberatern aus unserem Projekt bei der Behandlung von kranken Dorfbewohnern aus Semeché , wenn nötig, hilfreich zur Seite.

Und es wurde wieder eine theoretische und praktische Prüfung durchgeführt, um die Kenntnisse zu überprüfen.

In der praktischen Behandlung der Kranken aus dem Dorf Semeché, die um 8:30 Uhr begann und um 16:00 Uhr endete, wurden  6 Bereiche eingerichtet, in denen jeweils 4 – 5 Gesundheitsberater tätig waren, um verschiedene Patienten zu behandeln: Schwangere, Kinder mit Parasiten, Kinder mit Infektionen der Haut, Infektionen der Atemwege, Fieber, Darm-Infektionen etc..

VI. Ergebnisse

26 Personen wurden zum  Gesundheitsberater ausgebildet und sind nunmehr beim Gesundheitsministerium des Landes anerkannt und sind berechtigt, Bewohner im ländlichen Bereich zu beraten und zu   behandeln.

Insgesamt wurden im Jahr 11 Ausbildungs- und Fortbildungsseminare durchgeführt.

Jeder der Teilnehmer/Teilnehmerinnen wurde von Dr. Christian Aponte und den medizinischen Ausbildern einem festen Team in seinem Dorf bzw. im Ulpán-Tal zugeteilt.

Bei dem Behandlungstag im Dorf Semeché Gemeinde wurden 90 Personen behandelt.

Die meisten Krankheiten der Bevölkerung sind Darminfektionen (Amoebiasis, akute Durchfallerkrankungen), Anämie, akute Infektionen der Atemwege, Mandelentzündung, Hauterkrankungen (Sarcopiosis) Arthritis, Harnwegserkrankungen und Fieber.

Vielen Dank für Ihre große Unterstützung.

Cesar Caal.       Im Dezember 2012
Koordinator der Ausbildung der Gesundheitsberater
im Ulpán-Tal/ Guatemala