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Wenn nicht jetzt, wann dann?

Pressemitteilung der Jürgen Wahn Stiftung e.V. vom 30.12.2020:

Wenn nicht jetzt, wann dann?
Jürgen Wahn Stiftung wirbt für „Brot statt Böller“

Man braucht keine hellseherischen Fähigkeiten für die Annahme, dass dieses Silvester ruhiger ausfallen wird als gewohnt. Raketen und Böller dürfen nicht verkauft werden und selbst Restbestände vom Feuerwerk aus dem letzten Jahr sollen jedenfalls auf öffentlichen Plätzen nicht gestartet werden. Das wäre eine gute Gelegenheit, den immer schon einmal gefassten Vorsatz umzusetzen und doch lieber etwas Geld für die Linderung des Hungers in der Welt zu geben, statt es in Pulverdampf und Lichtblitzen verglühen zu lassen. Das jedenfalls meint die Jürgen Wahn Stiftung und verweist darauf, dass für den Gegenwert eines handelsüblichen Feuerwerks ein Schulkind in Togo, Nepal oder Guatemala einen ganzen Monat ernährt werden kann. Die Verbesserung der Ernährungssituation von Kindern ist neben Bildung und Gesundheitsfürsorge wichtigstes Betätigungsfeld der Soester Hilfsorganisation.

Durch die Corona-Pandemie sind in den Projektländern viele Eltern ohne Arbeit und Einkommen. Kinder gehen nicht zur Schule oder zur Kita, wo sie sonst täglich eine warme Mahlzeit bekamen. Gerade deshalb springt die Jürgen Wahn Stiftung vermehrt in die Bresche und sorgt mit finanzieller Hilfe dafür, dass die Partnerorganisationen in Mittelamerika, Afrika oder Südostasien Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel beschaffen und an die besonders Notleidenden verteilen können.

„Wenn nicht jetzt, wann sonst wäre unsere Hilfe besonders von Nöten. Wenn nicht jetzt, wann sonst wäre die Gelegenheit wirklich günstig, den sonst für Böller aufgewendeten Betrag für Brot und andere Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen“, fragt der Vorstand und hofft darauf, dass dieser Appell auf nicht im Rauch der Silvesternacht verpufft. Jeder noch so kleine Betrag könne dazu beitragen, Familien und Kindern in Togo, Nepal und Guatemala zu helfen. Er werde wie immer in voller Höhe vor Ort wirksam eingesetzt.

Die Kontoverbindung finden Sie auf der Website der Jürgen Wahn Stiftung e.V., www.juergen-wahn-stiftung.de oder der Facebook-Seite. Gerade für kleinere Beträge bietet sich auch eine Überweisung per PayPal.me @juergenwahnstiftung an, die schnell und für beide Seiten kostenlos ist.

Pressemitteilung: Das Projekt Miteinander in Marokko „Mit-i-Ma“ wird fortgesetzt

Der seit Mai laufende Spendenaufruf der Initiatorin des Projektes Miteinander in Marokko, Lis Hühnerbach, der Vorsitzenden des Ausschusses für Soziales Senioren und Gesundheit, Müzeyyen Dreessen, und der Jürgen Wahn Stiftung in Soest unter der Leitung von Klaus Schubert war erfolgreich. Das Projekt kann zumindest bis Ende dieses Jahres noch fortgesetzt werden. Danach wird es wahrscheinlich in etwas kleinerem Format auf eigenen Füßen stehen. „Gut zwei Drittel der erhoffen Spenden sind zusammengekommen. Über die Gesellschaft „Engagement Global“ in Bonn, die vom Land beauftragt ist, Auslandsprojekte in kleinerem Rahmen zu fördern, haben wir als Träger auch dieser Tage die Zusage, dass sie das Projekt fördern werden. Als Stiftung werden wir auch etwas dazu tun, weil uns das Projekt wichtig ist“, erklärt der Stiftungsvorsitzende Klaus Schubert.

Wir brauchen zwar noch etwas mehr, aber das meiste ist geschafft“ schreibt Lis Hühnerbach aus Marokko und spricht einen großen Dank an alle bisherigen Geld- und Sachspender aus.

Bekanntlich läuft das Projekt unter der Leitung von Lis Hühnerbach seit Herbst 2018. Zunächst über ein Jahr durch eine direkte Förderung durch die Staatskanzlei, die durch die Vermittlung der Sozialausschussvorsitzenden Dreessen erreicht werden konnte. Diese Förderung ist inzwischen ausgelaufen. Die Staatskanzlei hat aber nun über Engagement Global die weitere Projektförderung unterstützt. Hier ausrangierte Gehhilfen, Rollatoren, Rollstühle oder Krankenhausbetten werden von hier per Schiff in die Hafenstadt Casablanca und weiter nach Marrakesch in Marokko transportiert, dort durch arbeitslose junge Menschen unter Anleitung repariert und nach Prüfung der Bedürftigkeit an Menschen mit Behinderungen verschenkt. Frau Hühnerbach hat in Marrakesch eine Werkstatt angemietet. Somit wird Arbeitslosigkeit und Fluchtursachen vorgebeugt, denn mehrere junge Menschen werden qualifiziert. Außerdem wird hier ausrangiertes Material dort nachhaltig wieder verwendet. Die AWO, die Diakonie, die Caritas unterstützten mit ausrangierten Gehhilfen. Aber auch private Spender haben sich beteiligt. Sozialdezernent Rainer Weichelt / Stadt Gladbeck, hatte Ende 2018 vorübergehend Lagerraum zur Verfügung gestellt, der Geschäftsführer der rebeq GmbH, Klaus Uhländer, hat bei den Transporten ins Lager unterstützt. Inzwischen wurde eine Großraumgarage angemietet und bereits mehrmals Material nach Marrakesch transportiert. Beim Transport unterstützte dann der Verein des bekannten Sportlers und Boxers marokkanischer Herkunft, Abu Bakr Azaitar, in Köln, der selbst Hilfstransporte nach Marokko organisiert.

Bei dem aktuellen Spendenaufruf haben Privatpersonen und Geschäftsleute aus Gladbeck und aus der Region und sogar ein Ehepaar aus Österreich und einige Menschen aus der Schweiz, die das Projekt vor Ort besucht haben, gespendet. Ebenso privat haben einzelne Mitglieder des Lions Club in Gladbeck Spenden zukommen lassen. Der Gladbecker Optiker Groß-Blotekamp spendete Brillen für Menschen mit Sehbehinderungen. Alle Spenden kommen direkt dem Projekt vor Ort zu Gute. Die Initiatoren würden sich über weitere kleinere wie größere Geldspenden sehr freuen.

„Bedingt durch die Pandemie und notwendige Maßnahmen hat sich die Situation der ärmeren Bevölkerung, sowie kleinerer Krankenhäuser in abgeschiedenen ländlichen Gegenden nochmals verschärft, so dass viele Menschen mit körperlichen Einschränkungen auf unsere Unterstützung und Hilfe angewiesen sind. Das Projekt ist zur Unterstützung der bedürftigen Bevölkerung zu einem  Hoffnungszeichen geworden“, sagt Lis Hühnerbach.

Spenden können an die Jürgen Wahn Stiftung e.V. / Verwendungszweck „Projekt „Mit-i-Ma“,    Sparkasse SoestWerl, IBAN: DE06 4145 0075 0000 0222 02 oder Volksbank Hellweg, IBAN: DE28 4146 0116 0222 2029 00 überwiesen werden. Selbstverständlich stellt die Stiftung auch Spendennachweise fürs Finanzamt aus. Wenn jemand spendet, dann bitte eine kurze Mail mit der Adresse an die Stiftung schreiben: info@juergen-wahn-stiftung.de

Hier die Internetseite der Stiftung:   https://juergen-wahn-stiftung.de/

Man kann auf die angegebenen Stiftungskonten überweisen. Es kann aber auch über „GoFundMe“, einer Internetplattform zur Spendensammlung, gespendet werden.  https://www.gofundme.com/f/unterstutzung-fur-behinderte-in-marokko

Auch weitere Sachspenden von Rollstühlen, Gehhilfen oder Krankenhausbetten werden für den nächsten Transport gesammelt. Müzeyyen Dreessen wird am Samstag 1. August und am Montag den 10. August von 15.00 bis 18.00 Uhr bei den Maxi-Garagen – Garage Nr.: 133, Rockwoolstraße 10, 45966 Gladbeck, vor Ort sein.

Wer etwas abgeben möchte, kann es i n dieser Zeit vorbeibringen. Kontakt 01577-2412812

Mitarbeiter passen den Rollstuhl an

Ein älterer Herr bekommt einen Rollator

Kind im Kinderrollstuhl

Rollstuhl kommt zum Bedürftigen

Sowas wurde noch genutzt, bevor das Projekt begann.

Das Krankenhaus bekam Betten gespendet

Mit-i-Ma – Miteinander in Marokko

Marokko ist eines der bestentwickelten Länder Afrikas, hat aber dennoch mit vielen sozialen Problemen zu kämpfen. Zwei Herausforderungen sollen nun in einem neuen Projekt angegangen werden, das von der NRW-Staatskanzlei finanziert wird: Die Versorgung von Körperbehinderten mit den erforderlichen Hilfsmitteln und die Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit.

„Eine Reise von Tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an“, sagt ein arabisches Sprichwort. Doch für viele behinderte Menschen in Marokko ist das mangels Hilfsmittel unmöglich. Lis Hühnerbach aus Gladbeck ist oft unterwegs in dem Maghreb-Staat und kennt die Situation gut: „In Marrakesch sieht man immer wieder Menschen, die sich an Hauswänden festhalten um „Schritte zu tun“, oder andere, die sich auf selbstgezimmerten Rollenbrettern sitzend mit den Händen über den Boden schieben. Das ist für uns unvorstellbar“, berichtet sie.

Lis möchte an dieser Situation etwas ändern und hat mit der Staatskanzlei der Landes NRW einen Finanzier und der JWS einen Projektträger gefunden. Seit Beginn des Jahres sind nun in Deutschland ausgemusterte und reparaturbedürftige, jedoch grundsätzlich noch gebrauchsfähige Rollstühle und andere Hilfsmittel zur Fortbewegung in großer Zahl gesammelt worden. Ende Juni ging diese erste Ladung per Seefracht nach Marokko. In Marrakesch werden Rollstuhl und Co. nun unter Anleitung von arbeitslosen Jugendlichen instandgesetzt und später kostenlos an Bedürftige verteilt. „Die berufliche Qualifizierung von jungen Marokkanern/innen ist somit ein weiterer Projektschwerpunkt, der auch mit dazu beiträgt, den Menschen eine Perspektive in ihrem Heimatland zu geben“, unterstreicht Reinhard Neundorf, der für die Jürgen Wahn Stiftung dieses Projekt koordiniert.

Die LKW-Ladung reparaturbedürftiger Rollstühle ging Ende Juni auf die Reise nach Marokko. Dort sind ie jungen Männer für die Ausbildung bereit.