Category Archives: Praktika

2. Bericht der Praktikantinnen aus Nepal

Namaste aus Devighat!

Jetzt sind schon 3 Monate vergangen, seitdem wir hierhergekommen sind. Es ist schon so viel passiert und wir können uns gar nicht mehr vorstellen, wie es sein wird wieder nach Deutschland zurück zu kehren. Die Schüler*innen sind inzwischen zu unseren Freunden geworden. Manche konnten wir erst nach drei Monaten richtig kennenlernen.

Die Weihnachtsstimmung im hinduistisch geprägten Land Nepal war zuerst nicht zu spüren, aber am 24.12 hatten wir doch eine Weihnachtsfeier in der Schule. Mit den Schüler*innen haben wir Dekorationen und sogar einen Weihnachtsbaum gebastelt. Nach Schulschluss wurden Süßigkeiten an alle verteilt. Auch der Weihnachtsmann durfte natürlich nicht fehlen, deshalb hatte sich Manasi als dieser verkleidet.

Dann stand auch schon Silvester vor der Tür. Da wir unser Visum verlängern mussten, haben wir uns entschlossen Silvester in Kathmandu zu verbringen. So konnten wir auch endlich die Stadt und Situ Chitrakar kennenlernen. In den 5 Tagen haben wir die drei Städte des Tales Kathmandu, Lalitpur und Baktapur besucht und dabei 6 Weltkulturerbestätten besichtigt. Es waren unglaublich viele Eindrücke und vor allem Kathmandu war extrem chaotisch und die Luftverschmutzung deutlich zu spüren. Am letzten Tag haben wir noch wissenschaftliche Poster für die Klassenräume gekauft, die auch sehr gut bei der Schule ankamen.

Wieder in der Schule ging der Unterricht erstmal wieder normal weiter. Von der Englischlehrerin kam die Idee ein „English Environment“ zu erschaffen, sodass die Schüler*innen möglichst viel in den Pausen und auch miteinander auf Englisch sprechen. Außerdem setzt die Schule sich für eine saubere Umwelt ein. Es wurden mehrere Bäume gepflanzt und Müll vom Schulhof gesammelt.

Hier ist es weiterhin Winter, nachts liegen die Temperaturen bei 4 Grad und tagsüber wird es häufig nur bis zu 13 Grad. Ohne Heizung ist es deswegen sehr kalt.  Vor allem wenn man nur kaltes Wasser hat. Zum Glück konnten wir in Kathmandu endlich wärmere Kleidung kaufen.

Vor zwei Wochen hatten die Schüler*innen und wir Ferien. Doch davor wurde der Geburtstag des Königs der Nepal vereint hat gefeiert. Es gab ein großes Fest mit Tanzwettbewerb, bei dem unsere Schülerinnen mit traditioneller Kleidung getanzt haben. Das war ein tolles Erlebnis für alle.

Wir freuen uns bald wieder zu berichten und bis dahin genießen wir die Zeit in Nepal.

Manasi Palachandran und Lea Leisner

Bericht der Praktikantinnen aus Nepal

Namaste aus Nepal!

Inzwischen sind wir schon 1,5 Monate hier und die Zeit ist schnell vergangen. Wir haben viel erlebt, gesehen und uns an das doch sehr andere Leben hier gewöhnt.

Nach unsere Ankunft am Flughafen in Kathmandu sind wir direkt in den Ort Devighat, der ca. 4 Autostunden von der Hauptstadt entfernt liegt, gefahren. Dort angekommen wurden wir sehr nett von unserer Gastfamilie begrüßt, diese hat uns in den nächsten Tagen den Ort mit dem Tempel, dem Fluss und der Sanskrit Secoundary School gezeigt.

Am Anfang der nächsten Woche ging es dann direkt mit 25 Schüler*innen und einigen Lehrer*innen auf Klassenfahrt. Ziel war Darjeeling in Indien. So sind wir mit dem Bus 3 Tage lang durch den Süden Nepals gefahren bis wir die indische Grenze im Osten erreicht haben. Auf dem Weg haben wir uns Sehenswürdigkeiten wie einen Tempel und die längste Brücke Nepals angeschaut. Es war eine tolle Erfahrung den Südosten des Landes, der kaum touristsch erschlossen ist, so kennen zu lernen. Es ähnelt dort mehr Indien, ist sehr viel heißer und es herrschen andere Lebensverhältnisse, da hier hauptsächlich die ärmere Landbevölkerung lebt. Schließlich sind wir in einem Bergdorf nahe Ilam kurz vor der indischen Grenze angekommen. Von dort sind die Schüler*innen und Lehrer*innen für einen Tag nach Indien gefahren, wir könnten leider nicht mitkommen da wir kein Visum für Indien haben. Dafür haben wir uns die Teeplantagen in Ilam angesehen.

Nachdem wir wieder in Devighat angekommen sind, ging für uns die Schule richtig los. Wir wurden eingeteilt um die 6.,7. und 8. Klasse in Englisch zu unterrichten. Durch die Klassenfahrt hatten wir schon viele Schüler*innen und Lehrer*innen kennengelernt und uns mit ihnen angefreundet, dadurch viel uns der Start als Lehrerinnen leicht. Der Unterricht hier unterscheidet sich sehr von dem in unserer Schulzeit. Das Lernen besteht größten Teils aus Texte lesen und im Chor wiederholen was der*die Lehrer*in vorsagt. Wir versuchen die Schüler*innen dazu zu bringen möglichst viel zu frei zu sprechen und auch mehr kreativ zu schreiben. Am Anfang war das für viele Schüler*innen sehr ungewohnt, aber mittlerweile trauen sie sich immer mehr und auch einige Lehrer*innen haben unsere Methoden übernommen. So sind die letzen Wochen hier schnell vergangen, da wir jeden Tag von 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr in der Schule sind. Samstags, dem einzigen freien Tag der Woche, ruhen wir uns entweder aus oder besuchen unsere befreundeten Lehrerinnen im Nachbarort um mit ihnen Ausflüge zu machen oder Momos zu essen.

Letze Woche hat ein Cricket-Turnier stattgefunden. Wir durften dabei sein und haben unsere Schulmannschaft angefeuert. Diese hat es dann sogar unerwarteter Weise bis ins Finale geschafft, worüber sich alle Spieler sehr gefreut haben. Jetzt sind alle sehr motiviert und würden sich deshalb sehr über eine neue Cricket-Ausrüstung wie Schläger, Schutzkleidung usw von der JWS freuen.

Da in dieser Woche jeden Tag Prüfungen geschrieben werden und deshalb kein Unterricht stattfindet, bemalen wir in der Zeit die Klassenzimmer der Schule. Mit einem sind wir bereits fertig, als nächstes kommt die Bibliothek dran.

Wir freuen uns sehr auf die kommenden Monate hier in Nepal, um noch mehr Fortschritte unserer Schüler*innen zu erleben und auch um das Land noch weiter zu bereisen.

Ganz liebe Grüße aus Devighat,

Manasi und Lea

Auf geht’s nach Nepal

Lea Meisner und Manasi Palachandran werden Ende Oktober nach Devighat reisen, um dort 6 Monate in dem von uns unterstützten Jugendclub und sicher auch in den benachbarten Schulen mitzuhelfen. Von Sport und Spiel bis zu Musik und wohl auch der einen oder anderen Unterrichtsstunde reicht das Aufgabenspektrum der beiden Alde-Abiturientinnen. Dafür hat Lea ihre Ukulele im Gepäck und Manasi Spiel- und Sportutensilien. Wir sind schon ganz gespannt auf die ersten Erfahrungsberichte aus dieser für die beiden sicher ganz anderen Welt.

Bürgerradio International: 30 Jahre Jürgen Wahn Stiftung

Am 5. Mai 2019 hat Radio Lippeland e.V. mit dem Programm „Bürgerradio International“ eine Sendung über die Arbeit der Jürgen Wahn Stiftung gebracht. Hierüber berichten Klaus Schubert, Thomas Frye und Alicia Guerrero Palma. Den Wortbeiträgen der Sendung können Sie in den nachfolgenden beiden Teilen gerne nachhören.

Teil 1

 

Teil 2

Abschied aus Velipojë

Zum Abschluss Ihres 1/2-jährigen Praktikums berichten Mona Happ und Anke Gehring eindrucksvoll über ihre Zeit. In Auszügen folgt hier ihr Bericht:

… Darum möchten wir euch jetzt an unseren schönsten, emotionalsten und lehrreichsten Momenten dieser letzten Monate teilhaben lassen.

Beginnen wir mit Weihnachten. Wir wurden gebeten ein kleines Programm im Kindergarten auf die Beine zu stellen und da willigten wir natürlich mit Freude ein. Wir entschieden uns für einen Tanz zu dem Lied „Rocking around the Christmas Tree“ und einen zu Rolf Zuckowskis „In der Weihnachtsbäckerei“. Außerdem übten wir einige Lieder mit den Kindern, unter anderem eine albanische Version von Jingle Bells. Die Erzieher gaben den Kindern jeweils noch einem kurzen Vers zum Auswendiglernen mit und schon hatten wir ein tolles Programm auf die Beine gestellt. Zwei Wochen lang übten wir jeden Tag. Die Schwierigkeit dabei war es vor allem die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Kinder zu berücksichtigen. Einige konnten die Schritte am ersten Tag schon besser umsetzen, als Andere es jemals in der ganzen Zeit hätten schaffen können. Aber trotz dieser Herausforderung hatten sie und wir sehr viel Spaß an der Sache. Vormittags übten wir fleißig einen Programmpunkt nach dem Anderen, nachmittags ging es Zuhause an die Vorbereitungen. Kostüme mussten gebastelt oder auf dem Speicher gefunden werden, alte Plastikrohre wurden mit rotem und weißem Lack zu Zuckerstangen-Gehstöcken umfunktioniert. Und all die Mühe hat sich gelohnt. Es war ein toller Moment, als die albanische Kinderschar inbrünstig den Text von „In der Weihnachtsbäckerei“ mit trällerte. Auch Schwester Juditha war sichtlich amüsiert. …

… Das erste große Thema, welches uns am Herzen lag, war die Zahnpflege. Schon in den ersten Tagen im Kindergarten war uns aufgefallen, wie viele Kinder extrem schlechte Zähne hatten. Dies fing an mit schwarzen Flecken und ging bis hin zu komplett schwarzen Zähnen oder einer vollständig zerstörten Schneidezahnreihe. In Kooperation mit der Jürgen Wahn Stiftung war es uns möglich für jedes Kind im Kindergarten eine Zahnbürste, Zahnpasta und einen Zahnputzbecher zu erwerben. Außerdem sechs Tritthocker, damit sie sich beim Putzen im Spiegel angucken und auch die Kleinen das Waschbecken gut erreichen können und ein übergroßes Kiefermodell mit zugehöriger Zahnbürste zu Demonstrationszwecken. Zur Einführung schauten wir mit dem brandneuen – von der Jürgen Wahn Stiftung erhaltenen – Beamer einige Videos zur richtigen Zahnpflege. Warum muss man eigentlich Zähneputzen? Und vor allem wann, wie lange und mit welcher Technik? All dies sind Informationen, die den Kindern hier in Deutschland und auch uns früher regelrecht eingetrichtert wurden. Jedes Kind weiß, dass zum Beispiel Schokolade schlecht für die Zähne ist und man am besten drei Mal am Tag Putzen sollte. In den meisten deutschen Kindergärten ist das Zähneputzen an der Tagesordnung, den regelmäßigen Besuch des Zahnputzwagens erwarten die Kinder mit Freude. …

… Das nächste große Thema, das wir nicht unangesprochen lassen konnten war das „Müll-Problem“. Angemessene Müllentsorgung, geschweige denn Recycling oder die allgemeine Wiederverwertung von Wertstoffen sind in Albanien leider noch nicht wirklich angekommen. Dies führt zu einer Unmenge an Müll in der Natur: an allen Straßenrändern, am Strand, in den Wäldern. Überall. Mal wieder fehlt es lediglich an ein bisschen Bildung. Bei den meisten Erwachsenen ist es vermutlich schon zu spät, also entschieden wir bei der Generation von Morgen anzufangen.

Wir wollten den Kindern zeigen, was man aus vermeintlichem Müll noch alles machen kann. Die Idee war, mit den Kindern Müll sammeln zu gehen und anschließend gemeinsam mit ihnen daraus lebensgroße Figuren mit ausgeschnittenen Gesichtern zu machen. Figuren, die Berufsfelder darstellen, da in Albanien eine große Arbeitslosigkeit und viel Resignation darüber herrscht; um den Kindern zum Träumen zu verhelfen und ihnen zu zeigen, was sie alles erreichen könnten, wenn sie sich nur anstrengen. So fragten wir alle Kinder einzeln nach ihrem Traumberuf. Die acht mit den meisten Stimmen waren: Doktor, Maler, Lehrer, Chauffeur, Polizist, Ballerina, Koch und Fußballer.

Anschließend fuhren mit den 15 Vorschulkindern in einen Waldabschnitt direkt am Strand, der wortwörtlich zugemüllt ist. Endlose Reihen an Plastikflaschen, Styropor, Kleidung, Spielzeug, Schminke und vielem mehr. Einige Familien scheinen ihren vollständigen Haushaltsmüll dort zu entsorgen. Ein Anblick des Schreckens für jeden Deutschen, aber der perfekte Platz für unsere Mission. Jedes Kind bekam einen Handschuh und schon ging die Müllsuche los. Es war ein voller Erfolg! Genau wie wir es uns erhofft hatten, rannten die Kinder emsig wie die Ameisen und mit einem riesen Strahlen im Gesicht hin und her und präsentierten uns stolz Mini-Swimmingpools, Handtaschen, Shampoo-Dosen und Autoreifen.

Direkt am nächsten Tag ging es los mit der Auslese. Die Kinder hatten einen Heidenspaß und schnitten und klebten mit Feuereifer drauf los. Schon innerhalb einer Woche waren die acht Figuren fertig. Der Koch bekam Beine aus Plastiktellern und Haare aus Gabeln, die Ballerina ein Tutu aus rosa Plastiktüten. Der Polizist wurde bestückt mit einer Wasserpistole und der Fußballer bekam ein Trikot aus einem Regenschirm und natürlich einen Fußball. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. …

… Neben diesen zwar erfüllenden, aber auch sehr zeitintensiven Projekten, haben wir es trotzdem geschafft, die letzten Wochen noch voll zu genießen. Wir begleiteten Schwester Martina bei ihrer wöchentlichen Fahrt durch Velipojë, bei der sie die heilige Kommunion an die Menschen verteilt, die zu alt oder zu krank sind, um an der Sonntagsmesse teilzunehmen. Es war eine sehr bewegende Erfahrung. Jeder einzelne dieser Menschen war erfüllt mit Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber den Schwestern. Jeder Einzelne wollte uns zum Abschied etwas mitgeben. Eine Orange, einen Apfel oder ein Bonbon. Egal wie wenig sie selbst zum Leben haben, sie konnten uns nicht mit leeren Händen gehen sehen. Als sie dann beim Abschied unsere Hände mit ihren fest umschlossen und uns mit ihren Augen voller Liebe und Schmerz anschauten, wurde uns bewusst, wie tief der Glaube dieser Menschen ist und warum die Schwestern Woche für Woche ihre Zeit für sie aufbringen. Diese Stunden könnte man nicht besser investieren. …

… Auch im Kindergarten taten wir unser Bestes, noch so viele Ideen und Anregungen wie möglich an die Erzieher weiterzugeben. Wir hatten Prickelnadeln, Kleister, Bügelperlen, Kinderschminke und Fensterfarbe aus Deutschland besorgt und jedes einzelne dieser Miniprojekte war ein Erfolg. Wir prickelten herzförmige Karten für den albanischen Muttertag, beschrieben und bemalten sie und versahen sie am Schluss zur Freude der Kinder mit einem roten Kuss. Wir bastelten Körbchen aus Pappmaschee in Form einer halben Eierschale für Ostern. Wir bemalten die Fenster gemeinsam mit den Kindern zunächst mit Schneemännern und Schneeflocken und kurz vor unserer Abreise nochmal neu mit Schmetterlingen, Sonnen und Blumen. Beim Abschiedsfest wurde dann jedes Kind noch geschminkt und schnell war der Kindergarten voll von Piraten, Prinzessinnen, Schmetterlingen und Löwen. …

… Abschließend können wir nur nochmal betonen, wie dankbar wir dafür sind, die Möglichkeit gehabt zu haben, sechs Monate in diesem wundervollen Land zu verbringen. Wir hatten eine unglaublich schöne und lehrreiche Zeit, von der wir unser ganzes Leben lang werden zehren können. Darum vielen Dank an unsere tollen Schwestern, die uns eingeladen haben für sechs Monate Teil ihres ganz privaten Alltags zu sein; die uns aufgenommen haben als einen Teil ihrer Gemeinschaft; die wir immer alles fragen konnten, egal worum es ging; die uns so viel gelehrt haben über die Geschichte Albaniens, über ihre Kindheit im Kommunismus, über die Sprache und die Bräuche ihres Landes und vor allem über den Glauben. Durch sie haben wir einen ganz anderen Blickwinkel auf Religion und vor allem auf die katholische Kirche gewinnen können und dafür sind wir unendlich dankbar.

Und vor allem natürlich ein riesen Dankeschön an die Jürgen-Wahn-Stiftung, ohne die der ganze Aufenthalt gar nicht erst möglich gewesen wäre. Vielen Dank besonders an dich Klaus, für deine konstante Begleitung und Unterstützung aus der Ferne. Egal worum es ging, wir konnten immer auf dich zählen. Wir hoffen auf weitere Zusammenarbeit in der Zukunft. Ihr leistet wirklich Großartiges!

Über die Tätigkeit als Praktikant in Nepal

Als Praktikant in Nepal:

Dominik Düsel befindet sich für die Jürgen Wahn Stiftung in Nepal. In Ort Devighat liegt im Distrikt Nuwakot. Hier betätigt er sich in erster Linie als Informatiklehrer. An der Sanskrit Schule gibt es aktuell keinen Informatiklehrer. Daher hat Dominik dort den kompletten Informatik-Unterricht für die Klassen 5-8 übernommen.

Zusätzlich unterrichtet er an der Ranabhuwaneswory Schule in der 9. Klasse Informatik. Hier unterstützt er einem einheimischen Lehrer.

„Assembly“ der Sanskrit Schule – in der Früh vor dem Unterricht

Dominik als Coach des „Devighat Junior Club“ -Teams bei einem Fußballturnier.

 

Clara Luthin Collazo und Soary Stéphan-Robert schreiben aus Nepal:

Nun sind wir schon seit 3 Wochen in Nepal und haben uns in dieser Zeit ziemlich gut eingelebt. Die ersten anderthalb Wochen verbrachten wir in der Hauptstadt Kathmandu, da aufgrund von Religiösen Feiertagen die Schulen geschlossen waren. Von dort aus haben wir, mit Hilfe von unseren sehr freundlichen und hilfsbereiten Ansprechpartnern, Ramesh und Nasala Chitraka, zahlreiche, beeindruckende Tempel und Städte besichtigt. An meisten beeindruckt hat uns der sogenannte Monkey-Tempel in der Nähe Kathmandus, wo der Name eindeutig Programm war. Aber nicht nur die alltägliche Vielfalt der Tiere, die hier ganz normal über die Straßen laufen ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen, während sie bei uns im Zoo bestaunt werden, sondern auch die Schönheit des Landes und das besonders chaotische Leben haben uns vom ersten Tag an fasziniert.

Am 18. Oktober ging es für uns weiter nach Devighat, ein kleines Dorf das zum Ortsteil Nuwakot gehört. Hier beginnt unser Projekt, wo wir für zwei Monate an drei verschiedenen Schulen Englisch unterrichten. Unsere Gastfamilie begrüßte uns herzlich und auch die Kinder im Dorf empfingen uns mit dem traditionellen Willkommensgeschenk, welches aus einem Schal und einem selbstgebastelten Blumenkranz besteht.

In der ersten Woche bestand noch das Tihar-Fest, wo Tier und Mensch wertgeschätzt werden. Dank unserer Gastfamilie und den Kindern aus dem Dorf, konnten wir Ihre Traditionen hautnah miterleben und besonders „mitessen“, da nepalesische Feierlichkeiten meist mit einem großen Festmahl verbunden sind. Wir sind sehr zufrieden mit der Familie, jedoch bestehen leider Kom-munikationsschwierigkeiten, weil die Familie kaum Englisch spricht und wir kein Nepali verste-hen. Im Notfall verständigt man sich dann mit Händen und Füßen.

Seit dem ersten Tag in Devighat engagieren wir uns im ChildClub, in dem wir den Kindern aus Devighat anbieten mit uns den Nachmittag zu verbringen und gemeinsam die Freizeit zu gestalten. Da wir uns in den ersten Tagen erst ein bisschen kennenlernen mussten, haben wir am Anfang der 3. Woche, was hier immer ein Sonntag ist, zusammen mit den Kindern einen Wochenplan erstellt. Somit hatten wir eine schöne erste Woche im ChildClub in der keiner zu kurz gekommen ist. Vor allem der Austausch verschiedener Tanz- und Singarten hat die Kinder begeistert, da diese eine große Rolle in der nepalesischen Kultur spielen.

Außerdem fand in dieser Woche unser erster richtiger Schultag als Englischlehrer an der Ranabhu-meshwori Secondary School statt. Obwohl es üblich und Sitte ist den Tag sehr früh morgens zu beginnen, woran wir uns mittlerweile gewöhnt haben, beginnt die Schule oft erst gegen 10 Uhr. Was vermutlich daran liegt, dass die erste wichtige Mahlzeit, für uns das Mittagessen, vor 10 Uhr stattfindet. Da wir jedoch nur 4 Klassen am Tag unterrichten und eine Unterrichtsstunde 40 Minuten dauert, beginnt unsere Arbeit erst um 12:10 Uhr. Die Schule selbst und der Unterricht unterscheiden sich sehr von dem uns bekannten Schulsystem und es herrschen deutlich weniger Regeln und Ordnung innerhalb der Klassenräume. Für uns war es umso spannender und interessanter den Unterricht zu begleiten und es hat uns großen Spaß bereitet. Leider blieb es bei dem einen Tag als Lehrer da der Rest der Woche erneut besetzt wurde durch Feierlichkeiten, diesmal jedoch nur für Menschen des Terais zu denen unsere Familie nicht gehört. Aufgrund dessen konnten wir die Feier nicht direkt miterleben. Nichts desto trotz lief der ChildClub wie gewohnt weiter, es wurde gemalt, getanzt und viel gespielt, was auch uns am Ende des Tages schnell einschlafen ließ.

Insgesamt sind wir sehr glücklich und dankbar, dass wir die Möglichkeit bekommen haben ein so interessantes und vielfältiges Land zu bereisen und den Menschen Vorort zu helfen. Wir erhoffen uns jedoch nach dieser Eingewöhnungsphase ein bisschen selbstständiger Unterrichtsstunden gestalten zu können, damit wir den Fokus auf das Sprechen der Kinder legen können. Unser Ziel ist es eine gute Grundlage für die folgenden Englischstunden zu schaffen und etwas Abwechslung in den Klassenraum zu bringen. Des Weiteren sind auch vereinzelte Projektideen in Arbeit, und wir freuen uns schon euch beim nächsten Mal mehr darüber zu berichten.

Beste Grüße aus dem schönen Nepal

Josefine Eck berichtet aus Guatemala

Guten Abend Herr Schubert,

ich habe mich sehr an das Leben in Guatemala gewöhnt und bin auch immer noch sehr begeistert und neugierig auf meine noch vorliegende Zeit hier in Mittelamerika. Die Zeit vergeht so schnell, dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass jetzt schon meine 7. Woche angefangen hat.

Die Arbeit mit den Kindern macht mir wie zuvor sehr viel Spaß und Nina, die zweite Praktikantin, und ich konnten auch schon einige Verbesserungen vornehmen. Zu Beginn arbeiteten wir separat, da uns jedoch ziemlich viele Ideen eingefallen sind und wir uns in den meisten Sachen einig waren, fragten wir ob wir unsere Ideen zu erst einmal zusammen in einer Klasse ausprobieren dürfen- natürlich mussten wir mit den Fortschritten sehr geduldig sein.

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Spiel in der Casita Amarilla

Wir arbeiten seit ein paar Wochen jeden Tag mit den Kindern im Alter von 2-4 Jahren zusammen. Da wir das lange Warten der Kinder kritisiert haben und für mehr Ordnung und Struktur sorgen wollten, haben wir eine Liste mit Gruppen zusammengestellt. Eine Erzieherin, die die meiste Zeit auch mit uns arbeitet, war von unserem Plan sehr überzeugt und half uns, diesen umzusetzen. Seitdem wir den Plan haben, ist es ruhiger in der Klasse geworden. Auch das Waschen, Zähne putzen und zur Toilette gehen, geht schneller, sodass die Kinder mehr Zeit zum Spielen haben.

Nach dem Frühstücken, gehen Nina und ich gemeinsam mit 6 Kindern in das Montessori Zimmer und vertiefen dort Themen, die die Kinder bereits ein wenig kennengelernt haben und wir nehmen uns individuell für die Stärken, aber auch Schwächen der einzelnen Kinder Zeit. Da in der Vergangenheit rund 20 Kinder im Montessori Zimmer arbeiteten, war es sehr schwierig, weil die Kinder schnell unruhig wurden. Mittlerweile klappt das alles sehr gut, auch wenn es sehr zeitaufwendig ist und man die Entwicklungsprozesse der Kinder mit der Zeit beurteilen muss. Die Kinder, die nicht im Montessori Zimmer sind, üben Vokale oder spielen mit Legos unter Aufsicht der anderen Erzieherin.

13767397_999820890138488_3082840350193983560_oNachdem alle Kinder im Montessori Zimmer fleißig gelernt haben lesen wir ihnen oftmals noch eine kleine Geschichte vor. Uns ist aufgefallen, dass sie immer wieder begeistert und aufmerksam beim Zuhören von Geschichten sind und oftmals auch selber gerne viel erzählen möchten. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass sie zu wenig Aufmerksamkeit von anderen Bezugspersonen bekommen.

Da die Kinder in unseren Augen viel mehr Platz zum Austoben brauchen, haben wir einen zeitlichen Plan eingeführt, in dem die Kinder dann ca. für eine Stunde Zeit haben im großen Salon zu spielen. Dort tanzen, singen und spielen wir in letzter Zeit sehr viel. Auffällig war, dass die Kinder total gerne Musik hören und dazu tanzen und auch niemanden ausschließen und zusammenhalten.

Natürlich gibt es manchmal Uneinigkeiten und Streitigkeiten, aber das haben Nina und ich auch immer gut regeln können, sodass die Kinder sich entschuldigt und wieder vertragen haben.

Besuch im Zoo mit Nina

Besuch im Zoo mit Nina

Vorletzte Woche Freitag waren Nina, eine Mitarbeiterin von CAFNIMA, und ich in den „Slums“, in denen die Kinder wohnen. Die Umstände, unter denen die Kinder dort leben, sind sehr erschreckend. Meistens gibt es einen kleinen Raum für das Bad und einen etwas größeren Raum mit Matratzen und einem Herd. Ich denke, dass man sich das imaginär vorstellen kann, wenn man jedoch vor Ort ist und die Kinder sehr gut kennt, die dort leben, ist es nochmal was anderes. Aus meiner Sicht, müsste noch viel mehr für die Familien dort gemacht werden und genau deshalb versuchten Nina und ich nochmal genau zu überlegen, wie wir diesen „Teufelskreis“ durchbrechen können und den Kindern eine Chance auf ein Leben außerhalb des Slums ermöglichen können.

Beim Zoobesuch

Beim Zoobesuch

Wenn man die schlechten Bedingungen, in denen die Kinder leben, sieht, schätzt man zum einen sein eigenes Leben sehr viel mehr, aber fragt sich auch, ob man den Konsum, den man jetzt hat, überhaupt braucht! Aber ich kann auch das Verhalten der Kinder, welches manchmal nicht richtig ist, besser verstehen.

Nachdem wir gegen 13:00 Uhr dann wieder zur Casita gegangen sind und auch ein intensives Gespräch mit Roberto und Claudia darüber hatten, konnten wir uns über die kleine Überraschung freuen, die sie für uns vorbereitet hatten.

Die „madres ciudadores“ haben für uns typisches Essen der guatemaltekischen Küche gekocht und sich für unser Engagement bedankt. Das hat uns echt gefreut und wir haben auch sehr viel positive Kritik zurückbekommen. Natürlich war es auch interessant, ein bisschen in die Kultur der Guatemalteken einzutauchen.

Letzte Woche Freitag waren Nina und ich dann für die Kindertagesstätte einkaufen. Da in der Casita im Moment sehr viel zu tun ist, beschlossen Nina und ich, unser Projekt alleine in die Hand zu nehmen.

Das hat auch sehr gut geklappt. Knapp 10 Stunden sind wir durch die Einkaufsläden geeilt und haben alles Wichtige für die Kinder eingekauft. Darunter waren Zahnbürsten für die Kinder, die keine hatten, Memories, Puzzles, Bücher, CD-Players, Musikspiele, Figuren und Bälle dabei. Das Geld hatten wir vor unserem Abflug durch Aktionen verdient oder von Verwandten und Freunden für unsere Arbeit erhalten. Nach dem anstrengenden Tag, hat sich dies alles gelohnt und nicht nur die Kinder, sondern auch die Erzieher und die Vertreter der Organisation waren sehr dankbar darüber.

In den nächsten Tagen werde ich mit den ältesten Kindern der Kindertagesstätte arbeiten, da eine Erzieherin krank ist. Das macht mir überhaupt nichts, denn ein bisschen Abwechslung ist auch sehr gut.

Nina und ich möchten in den nächsten Wochen dann weiter unseren Plan ausarbeiten, verbessern und natürlich die neuen Spiele ausprobieren.

Ganz liebe Grüße aus Guatemala,

Josefine Eck.

Eindrücke eines Praktikanten

Bleibende Eindrücke und viele neue Freundschaften hat Merlin Korth aus Lippetal bei seinem 6 wöchigen Praktikum in Nepal gewonnen. Er besuchte den Jugendclub und die neue Schule In Devighat und überreichte Schul-Rucksäcke der Jürgen Wahn Stiftung.

An einer weiteren Schule, der (Achtung: Zungenbrecher) Ranabhuwaneswory-Schule, die in Teilen vom Erdbeben zerstört ist, hat er die Lehrer beim Englisch-Unterricht unterstützt. Sein Fazit nach der Rückkehr: Unbedingt weiter helfen beim Wiederaufbau!

Der Vorstand hat aus seiner Sitzung am Dienstag den 19.07.2016 beschlossen, für die teilweise zerstörte Schule ein neues Gebäude für 6 Klassen zu finanzieren.

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Tag des Kindes

image2In der Casita Amarilla in Guatemala-City feierten viele Kinder aus den umliegenden Slums an der Mülldeponie mit fröhlichen Spielen „ihren“ Tag. Unsere Praktikantinnen Juliane Boeselager und Lisa Rettler waren von der Spielfreude der über 50 Mädchen und Jungen begeistert und luden anschließend zu erfrischen Getränken und Knabbersachen ein.