Am 26.07.2019 berichte WDR3 in der Sendung Lokalzeit Südwestfalen über das 30-jährige Bestehen der Jürgen Wahn Stiftung aus Soest. Der Bericht lief in der Sendezeit von 19:30 Uhr – 20:00 Uhr.
Am 26.07.2019 berichte WDR3 in der Sendung Lokalzeit Südwestfalen über das 30-jährige Bestehen der Jürgen Wahn Stiftung aus Soest. Der Bericht lief in der Sendezeit von 19:30 Uhr – 20:00 Uhr.
Foto: Nicolás Rosenthal und Klaus Schubert vor einem Soester Wahrzeichen
Auch in Zukunft wird die langjährige Zusammenarbeit der evangelischen Kirche am Río de la Plata mit der JWS an der Kindertagesstätte „El Sembrador“ (Der Sämann) fortgesetzt. Das verabredeten Nicolas Rosenthal, Direktor der kirchlichen Stiftung „Hora de Obrar“, und der Vorsitzende der Jürgen Wahn Stiftung, Klaus Schubert. Rosenthal war aus Anlass des evangelischen Kirchentages in Dortmund Ende Juni zu einem Kurzbesuch nach Soest gekommen. Die Einrichtung in Ezeiza, einem Armenviertel der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, wurde 1992 mit unserer Hilfe errichtet und jüngst renoviert. Hier erhalten Kinder und Familien, darunter viele bedürftige Indígenas aus den benachbarten Andenländern, eine sozialpädagogische Betreuung, Nachhilfe und medizinische Fürsorge. Nicolás Rosenthal berichtete über die Weiterentwicklung der Projektarbeiten in Ezeiza und dankte der JWS für die regelmäßige finanzielle Unterstützung. Klaus Schubert sicherte dem argentinischen Partner weitere Hilfe in der Zukunft zu.
Aus dem Bericht der Leiterin der Tagesstätte „El Sembrador“, Cristina La Motte:
Die Erfüllung der Renovierungsarbeiten der Gebäude des Sembradors war ein heiß ersehntes Ziel! Es wurde möglich gemacht durch die Zuwendungen von drei befreundeten Organisationen:
Der Gemeindebeirat, der gesetzlich die Verantwortung für das Werk trägt, beschloss, dass die Arbeit von einem Bauunternehmen ausgeführt werden sollte.
Die Bauarbeiten waren hauptsächlich auf das Gemeindehaus gezielt.
Die Architekten stellten fest, dass das Hauptproblem nicht am Fundament lag, sondern an mangelnden Stützsäulen. Das Problem wurde behoben und außerdem wurden Risse in den Wänden ausgebessert. Die Wände wurden neu verputzt. Darüber hinaus wurde das Dach überprüft und Büro, Küche, Flur und Badezimmer neu angestrichen.
Der Kindergarten:
Hier mussten einige Balken der Holzdecke ersetzt und ihre Befestigung an den Wänden versiegelt werden. Auch die Regenrinnen wurden ausgewechselt.
Die Außenanlagen:
Dank der günstigen Kostenvoranschläge konnten noch andere nötigen Reparaturen unternommen werden. Der beschädigte Drahtzauns um das ganze Gelände konnte erneuert werden musste. Neue Tore wurden eingesetzt.
Eine defekte Gasleitung im Kindergarten wurde ersetzt. Nun haben wir wieder eine funktionierende Gasleitung!
Die dringendsten Notstände beider Gebäude sind nunmehr behoben.
Wir wollen zum Schluss unsere tiefe Dankbarkeit für die erhaltene Hilfe zum Ausdruck bringen. Ihre Unterstützung gibt uns die Kraft, mit unserer Gemeindearbeit weitermachen!
Nicolás Rosenthal zu Besuch bei der Jürgen Wahn Stiftung. Seit 1992 unterstützt die Jürgen Wahn Stiftung das Projekt “El Sembrador” in Ezeiza. Dank der Errichtung einer Kindertagesstätte können bedürftige Kinder und Jugendliche in sozialer und medizinischer Hinsicht betreut werden. Die Jürgen Wahn Stiftung unterstützt das Projekt regelmäßig mit Hilfe für die tägliche Essensversorgung und sozialpädagogische Betreuung.
Sendungsmitschnitt des WDR 2 am 03. März 2015 gegen 11:50 Uhr.
Zum Erhalt der UN-Friedenstaube erreichen uns Glückwünsche aus aller Welt:
Albanien: -> Grüße aus Velipoje, Albanien
Argentinien: -> Grüße von Team aus der Kita „El Sembrador“ in Ezeiza, Buenos Aires
Guatemala: -> Grüße von Carmen Barrios aus La Carolingia, Guatemala City (spanisch) und -> Grüße von Ros-Mari Morales Vargas und Christian Gregory Aponte, CAFNIMA, Guatemala City (spanisch)
Nepal: -> Grüße von Ramesh Chitrakar, Devighat und Duipipal (englisch)
Syrien: -> Grüße von Ismail Khadour, Salamiyah und -> Mohsen Kareem, Tartus
Der Präsident der Evangelischen Kirche am La Plata, Carlos A. Duarte, und der Projektbeauftragte, Nicolás Rosenthal, senden der Jürgen Wahn Stiftung „die besten Wünsche für ein gesegnetes Jahr 2013 voller Wahrheit, Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit, die eine neue Welt verheißen mögen. Zugleich danken sie für die jahrelange Unterstützung des Projekts „El Sembrador“ in Ezeiza/ Buenos Aires.
Im Jahre 1992 weihten die Vorstandsmitglieder Werner Hufnagel, Elke Keuter und Klaus Schubert die Kindertagesstätte „El Sembrador – Der Sämann“ ein. Sie liegt in einem der ärmsten Vororte von Buenos Aires, unmittelbar am internationalen Flughafen, und bietet vielen Kindern und Jugendlichen aus indigenen, nach Argentinien zugewanderten Familien eine offene Bleibe und eine Chance für ihre Zukunft.
Ezeiza, Dezember 2011
Liebe Freunde der JWS,
wir erwähnten schon in vorigen Berichten, dass uns das Jahr 2011 mit vielen Herausforderungen und einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage begegnen wuerde. Diese Tatsache bestätigte sich insofern, dass wir vorerst keine finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten haben und somit keine Sozialarbeiterin, bzw. keinen Koordinator oder Workshopleiter und Lehrer einstellen konnten.
Das gesamte Jahr über war unsere Arbeit sehr begrenzt und nicht immer einfach. Dementsprechend gab es folgende Aktivitäten mit zuständigen freiwilligen Helfern und Mitarbeitern:
– Den Kindergarten, der von den Erzieherinnen Miriam und Silvia geleitet wird
– Den Altkleiderverkauf mit den beiden Frauen aus dem Barrio (Viertel) Griselda und Blanca
– Die Feria am Nachmittag von der „Defensoria“ (die „Defensoria“ ist eine Frauengruppe, die sich fuer die Rechte der Frauen einsetzt) organisiert.
– Angebote fuer Kinder, die von unserer Freiwilligen Maria geleitet werden: zu einem das Armbänderknüpfen und freies Spielen in der Bibliothek, sowie seit kurzem einmal die Woche eine Mädchengruppe im Alter von ungefähr 9 bis 12 Jahren.
Der Kindergarten des Sembradors ist von montags bis freitags geöffnet. Für den Kindergarten können wir glücklicherweise mit staatlicher Hilfe rechnen, so dass die Arbeit auch für Freiwillige zur Tradition geworden ist.
Jeden Nachmittag von 13.00-17.00Uhr kommen bis zu 30 Kinder im Alter von 4-6 Jahren, um gemeinsam zu singen, zu tanzen, zu spielen, zu basteln, zu malen, zu essen und u.a. die Buchstaben, Zahlen, sowie Verkehrsmittel- und schilder kennenzulernen.
Zudem gibt es immer wieder besondere Anlässe, wie z.B. das Frühlingsfest („Fiesta de la Primavera“), wofür wir dieses Jahr mit den Kindern Verkleidung gebastelt und im Park draußen ein Picknick mit Panchos (Hot Dogs) gemacht haben. Wir feiern mit den Kindern Geburtstag und studierten einen Tanz für das Abschlussfest ein, da die ältesten Kinder, nach den Sommerferien im März eingeschult werden.
Besonders geprägt ist der Kindergarten durch das viele Singen – es gibt Willkommens- und Abschiedslieder, Lieder, wenn die Kinder aufräumen müssen, wenn sie spielen dürfen oder es merienda gibt (merienda ist hier das Essen am Nachmittag, was meistens aus süßen Keksen und Saft besteht).
Außerdem sind viele Dinge im Vergleich zu deutschen Kindergärten recht anders. Zum Beispiel wird hier die argentinische Flagge gehisst und die Kinder tragen alle Uniform.
Zur Begrüßung und Verabschiedung bekommen alle Kinder einen dicken Schmatzer von den beiden Erzieherinnen auf die Backe und es gibt recht strenge Erziehungsmaßnahmen. Wer beispielsweise die Regeln nicht einhält wird für eine Weile vom Spielen ausgeschlossen und muss in die Ecke stehen. Man darf hier jedoch nicht vergessen, dass die Kinder teilweise aus schwierigen Familiensituationen und ärmlichen Verhältnissen kommen und deswegen etwas strenger mit ihnen gehandhabt werden muss.
Manche Kinder sind beim Essen und Spielen oft besitzergreifend, egoistisch und aggressiv und manche können gar nicht richtig spielen, weil sie keine Spielsachen zu Hause haben und es nie gelernt haben zu spielen. Stattdessen suchen sie sehr viel Körpernähe bei den Erzieherinnen und unserer Voluntärin, weil sie vermutlich nicht genügend Wertschätzung und Liebe zu Hause erfahren.
Besonders beschäftigen uns die beiden Zwillinge Brisa und Abril, die von den Eltern nur mit „melli“ (Zwilling) angesprochen werden und daher jeweils nicht wissen wie sie heißen und Schwierigkeiten mit ihrer Identitaet haben. So versuchen wir den beiden beizubringen, wie sie wirklich heißen, so dass sie, obwohl sie gleich aussehen verstehen, dass jede von beiden ein anderer Mensch ist und ihre eigene Identität hat!
Der Kleiderverkauf findet immer Dienstag und Donnerstag vormittags von 10.00-12.00 Uhr statt. Es wird gebrauchte Kleidung zu einem günstigen Preis für die Barriobewohner verkauft, womit sich die beiden Frauen aus dem Barrio, Griselda und Blanca selbst auch noch ein wenig Geld verdienen können.
Zum gleichen Zeitpunkt können Kinder kommen und die Bibliothek nutzen. Dort bietet unsere Voluntärin Armbänder zu knüpfen an und es kann gelesen, gemalt, gebastelt, gespielt oder die Computer genützt werden.
Die Frauen der Defensoria veranstalten ihre Feria Dientsag und Donnertsag nachmittags,bei der es außer Kleidung auch noch Schmuck und Essen zu kaufen gibt.
Die Mädchengruppe findet immer einmal die Woche 2 Stunden am Freitag statt. Die Gruppe besteht aus ungefähr sieben Mädchen, die die Möglichkeit haben die Angebote unserer Voluntärin, wie zu basteln, malen, zu singen, zu tanzen, spielen, zu backen und zu kochen wahrzunehmen.
Gemeinsam einen Obstsalat zuzubereiten oder Weihnachtsplätzchen zu backen macht den Mädels sehr viel Spaß und sie haben so die Gelegenheit etwas zu tun, was sie vielleicht zu Hause nicht machen können oder dürfen.
Für das Jahr 2011 wurden wir von der Jürgen Wahn Stiftung, verschiedenen Freunden des Sembradors unterstützt. Damit konnten wir die Kosten der Gebäudeinstandhaltung und der Arbeit im Kindergarten decken (Arbeitsmaterial und Lebesnmittel fuer die Kinder ). Dafür danken wir Ihnen sehr!
Zusätzlich erhalten wir vom Staat kontinuierlich die Gehälter für unsere beiden Erzieherinnen im Kindergarten.
Für weiterer Aktivitäten jedoch, bzw. für die Arbeit mit Frauen und Jugendlichen standen uns dieses Jahr die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung. Wir warten daher darauf, dass wir mit der vom argentinischen Staat versicherten Unterstützung endlich rechnen können. Seit ueber drei Jahren kaempfen wir darum!
Mit diesen Geldern wollen wir 2012 eine Sozialarbeiterin einsetzen, die mit Jugendlichen und Familien aus dem Barrio in Ezeiza arbeiten soll.
Geplant sind künstlerische Angebote, ein Musikworkshop, Nachhilfe, sowie Orientierung und Zusammensein der Jugendlichen. Vorgesehen sind diese Angebote für die Samstage.
In diesem Sinne möchten wir uns nochmal ganz herzlich für ihre Unterstützung bedanken und sind gespannt was wir nächstes Jahr berichten können!
Sonnige Grüße von der Gemeinschaft El Sembrador in Ezeiza
Cristina Kilian
Nicolás Rosenthal schreibt aus der Kindertagesstätte „El Sembrador“:
Sehr geehrter Herr Schubert,
herzliche Grüsse aus unserem sehr heissen (33º C) Sommer! Gerne würden wir Ihnen mehrere Grad Temperatur nach Europa per Mail senden, um einen besseren Ausgleich zwischen Nord und Süd zu schaffen! ….
… Wir möchten uns für die ständige Unterstützung durch die Jürgen Wahn Stiftung in der wichtigen Arbeit beim „El Sembrador“ ganz ausdrücklich bedanken. In einer Zeit wo viele sich von den Schlagzeilen irre führen lassen und denken dass es in Argentinien keine Armut mehr gibt, ist es nicht leicht die Wahrheit einer 25% strukturellen Armut mitzuteilen und solidarische Spenden für diakonische Initiativen zu sammeln. Dass aber die Stiftung alle diese Jahre Ezeiza nicht in Stich gelassen hat ist ein wichtiger Zeichen, das uns Mut gibt und auch die Sicherheit, dass wir nicht alleine arbeiten. ….
Mit Segenswünsche,
Nicolás Rosenthal
Leiter der Diakonieabteilung
Iglesia Evangélica del Río de la Plata