Category Archives: Allgäu Orient Rallye

Hilfsgüter sind in Rumänien angekommen

Durch einen glücklichen Zufall trafen sich das Team 59 Alpha – Omega und das Team 104 der Jürgen Wahn Stiftung auf historischen Boden in Troja. Beide Teams befanden sich auf der Rückreise nach Deutschland. Das Team 59 wollte noch über Lugoj in Rumänien fahren, um dort ein paar Laptop abzugeben, die eigentlich für Jordanien bestimmt waren.

Thorsten reagierte als erster und fragte: Habt ihr noch Platz in den Autos um unsere Hilfsgüter mitzunehmen? Wir konnten die bisher nicht sinnvoll und sachgerecht  an eine bedürftige Stelle übergeben. Ein schnelles JA, ein tatkräftiges Umpacken aller Sachen und schon war die Sache in trockenen Tüchern. So hatten wir unsere Autos leer und das Sozialzentrum in Rumänien war um brauchbare Dinge reicher.

Nachfolgend der Text der Email vom Team 59 Alpha Omega an uns:

Servus Meinolf und die übrigen Mannen des Teams 104,

wie vereinbart haben wir die von Euch in Troja übernommenen Spenden am Sozialzentrum im rumänischen Lugoj abgeliefert. In dem Zentrum werden von drei Schwestern des Ordens der Barmherzigkeit, zwei Lehrerinnen und einem Lehrer rund 50 Kinder aus der umliegenden Roma-Siedlung nach dem regulären Schulbesuch täglich von 13 bis 18 Uhr betreut. Sie erhalten ein Mittagessen, machen gemeinsam Hausaufgaben und wiederholen den Stoff aus der Schule, spielen und basteln miteinander. Außerdem stehen Körperhygiene und Umgangsformen auf dem Programm und die Kinder helfen bei kleinen Arbeiten im Zentrum mit und lernen so, Verantwortung zu übernehmen.

Wir haben über das kirchliche Hilfswerk Renovabis Kontakt zu dieser Einrichtung bekommen und schon bei der Hinfahrt drei Wagenladungen mit Kleidung, Spielzeug und diversen Elektrogeräten abgeliefert. Die von uns ursprünglich für zwei Schulen in Amman mitgeführten Laptops und Drucker haben wir jetzt bei unserem zweiten Besuch ebenfalls in Lugoj gelassen. Die Schwestern werden darüber entscheiden, ob sie direkt im Zentrum oder in anderen Einrichtungen der Pfarrei eingesetzt werden.

Der Empfang war wiederum überwältigend und herzlich und wir sollen Euch den aufrichtigen Dank der Schwestern für Eure Spenden übermitteln. Ein paar Bilder von der Umladeaktion in Troja und vom Sozialzentrum lege ich Euch bei. Wenn Ihr weitere Informationen braucht, dann meldet Euch einfach bei mir.

Wir haben uns gefreut, dass der glückliche Zufall uns in Troja zusammengeführt hat und wir Euren Spenden noch zu einem sinnvollen Einsatz verhelfen konnten!

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang G. Illinger

Allgäu Orient Rallye 15. und 16.05.2011

Allgäu Orient Rallye 15.05.2011 16. Tag

Heute stand eine Fahrt in Richtung Dardanellen an. Auf dieser Tagesetappe nach Canakkale sind wir durch eine wunderschöne abwechslungsreiche Landschaft Westanatoliens gefahren. Bei einer Rast an einem kleinen See konnten wir uns wieder einmal von der leckeren Küche der Türkei überzeugen. Am späten Nachmittag heben wir dann noch eine arme türkische Familie mit ein paar Dingen aus unserem Fundus beschenkt. Da wir die Hilfsgüter nicht mit nach Syrien oder Jordanien nehmen konnten, waren unsere Autos noch gut beladen. So bekam der kleine Junge der Familie ein kleines Laufrad, der ältere Bruder einen Fußball und der Vater einen Campingstuhl. Er zeigte Stolz auf die Berge und sagte: Animals. Ich denke, dass er es sich beim Hüten seiner Kühe in den Bergen „gemütlich“ machen kann. Aus lauter Dankbarkeit übergab uns die Frau des Hauses ein frisch gebackenes noch warmes Brot und etwas Obst. Es war wohl für den eigenen Verzehr gedacht aber dieses durften wir nicht ablehnen. Gerührt fuhren wir weiter und genossen das leckere Brot und die schöne Landschaft.

Allgäu Orient Rallye 16.05.2011 17. Tag

Ende gut, alles gut?

Auf unserer Weiterfahrt nach Nordgriechenland kamen wir kurz vor der Überfahrt über die Dardanellen an Troja vorbei. Dieses historische Highlight musste natürlich noch angefahren werden. Bei der Rückkehr von der Besichtigung fanden wir neben unseren Autos noch die Fahrzeuge vom Team 59 „Alpha-Omega“ vor. Sie wollten mit ihren Autos in die Heimat fahren. Nach einer kurzen Abstimmung viel die beste Entscheidung der Nachrallye: Team 59 wollte auf der Rückreise wieder über Rumänien zum Kindergarten nach Lugoj. Dort hatten sie auf der Hinreise Hilfsgüter abgegeben. Nun hatten sie noch ein paar Laptops an Bord und viel Platz. Schnell waren wir uns einig. Die Hilfsgüter für Syrien (Stoffe, Zubehör, Kinderspielzeug und sonstige nützliche Waren) die noch bei uns an Bord waren wurden umgeladen und gehen nun in die Hände des Kindergartens nach Lugoj. Dort werden sie sicherlich genauso erfreut aufgenommen wie es in Syrien gewesen wäre.

Glücklich, alle Güter in die richtigen Hände gegeben zu haben, verabschiedeten wir uns von dem anderen Team und fuhren mit der Fähre über die Dardanellen und dann nach Kavala in Nordgriechenland. Morgen werden wir die Autos dort zwischenlagern und von Thessaloniki den Rückflug antreten. Es ist geplant die Autos in Griechenland zu veräußern und den Erlös dem Syrischen Projekt zukommen zu lassen.

So hat dieser vorletzte Tag, auf dem historischen Boden in Troja, dann doch noch den Sinn der Rallye, Hilfsgüter aus Deutschland zu Bedürftige zu bringen, erfüllt. Hierüber waren alle Teammitglieder sehr erfreut und wir haben den Abend mit griechischen Essen im Hafen von Kavala ausklingen lassen.

Als Anhang noch eine Presseerklärung der Allgäu Orient Rallye vom heutigen Tage zu den Vorfällen vor Ägypten:

Allgaeu-Orient-Rallye 2011

Allgaeu-Orient-Rallye in Tuerkei vorzeitig beendet

Deutsche Vertretung in Kairo setzt aegyptische Hafenbehoerde unter Druck obwohl keine Reisewarnung besteht und gibt damit das Aus fuer die Rallye 2011 und ihre Hilfsprojekte

“Sicher und gesund” wollten die Rallyeorganisatoren um OK-Chef Wilfried Gehr alle Teilnehmer der Allgaeu-Orient-Rallye 2011 zum Zielort in der Wueste Jordaniens bringen. Deshalb wollte man – auch auf Empfehlung des deutschen Aussenministeriums- das syrische Kriesengebiet umschiffen und ueber den Sinai das Ziel erreichen. Die Landung der Faehrschiffe ist nach einer 38 stuendigen Faehrfahrt wegen dem Eingreifen eines nicht informierten Mitarbeiters der deutschen Botschaft jedoch gestoppt worden.

Eine Einreise ueber Haifa wurde von Israel abgelehnt.

In einer unglaublichen logistische Aktion wurden 300 Rallyefahrzeuge in der Tuerkei und auf Zypern auf drei Faehrschiffe verstaut. Dabei bekamen die Rallyemacher grosszuegige Unterstuetzung der Regierungen aus Ankara und Nord-Zuepern.
Nachdem Israel die Einreise ueber Haifa schroff abgelehnt hatte, wurde Port
Said als Zielhafen gewaehlt. Als nach mehrstuendiger Verspaetung die Hafeneinfahrgenehmigung fuer den Hafen in Sinai vorlag, liefen die Schiff emit Fahrzeugen und Rallyeteilnehmern von Zypern aus. Nur 20 Seemeilen vor dem Hafen von Port Said (Sinai Aegypten) wurde die Flotte gestppt. Dies mit der Begruendung, dass die
Einfahrgenehmigung auf Druck der deutschen Botschaft zurueckgenommen wurde.

Waehrend sich die Rallyeteilnehmer auf die Weiterfahrt im
gesicherten Konvoi freuten und nicht ueber Handy oder Funk erreichbar waren, wurde die deutsche Botschaft in Kairo aktiv. Ihr Mitarbeiter Mosser (++20122137027) hat die Hafenbehoerde in Port  Said gedraengt, die Hafeneinfuhrgenehmigung
zurueckzunehmen. Begruendetet wurde das mit einer brennenden Kirche und einer brennenden Pipeline auf dem Sinai. Der Hafenchef sagte woertlich, dass ‘sich er und Aegypten nicht mit der deutschen Botschaft anlegen kann und  will’. Er blieb bei der Ruecknahme auch als sich noch das jordanische Koenigshaus fuer die Weiterfahrt eingesetzt hat und weiteres Sicherheitspersonal bezahlen wollte.

Wilfried Gehr ist –wie die Rallyeteilnehmer- sauer, dass die Rallye ‘nur wegen der Botschaftsbuerokratie und einem Botschaftsmitarbeiter, der den humanitaeren Zweck der von den United Nations unterstuetzten Rallye nicht erkannt und uns in die Kiste der Autoschieber gesteckt hat, kurz vor dem Ziel umdrehen musste. Dies, obwohl das Auswaertige Amt ueber das Buero Westerwelle bestens ueber die Rallye informiert ist.’

Udo Weiss von der Faehragentur, der die Verhandlungen gefuehrt hat, meint, dass die Absage der Hafeneinfahrt nur daran liegt, dass ‘die deutsche Botschaft schlichtweg keine Lust hatte, sich mit der Rallye moegliche Arbeit aufzuhalsen und die Hafenbehoerde keinen Stress mit den selbstherrlichen Botschaftsmitarbeitern wollte’

Die fuer ein Projekt behinderter Maedchen in Salamya vorgesehenen Hilfsgueter konnten
zwischenzeitlich der tuerkischen Schulministerium uebergeben werden. Die Naehmaschinen werden von dort an Einrichtungen und Schulen weitergegeben,
welche ‘die Sachen auch brauchen koennen’.

Die zurueckgelassenen Rallyefahrzeuge sind jetzt im Gewahrsam des tuerkischen Zolls und werden irgendwann von diesem nach tuerkischem Recht verwertet. Wilfried Gehr ist hoffnungsvoll, dass der tuerkische Staat den Erloes aus den Fahrzeugen ausnahmsweise fuer die Rallye-Hilfsprojekte zurueckgibt oder fuer soziale Zwecke einsetzt.

Ein Teil der Rallyeteilnehmer aus mehrenen Nationen ist nach Hause gefahren. Die anderen haben Jordaninen mit einer Sondermaschine der Royal Jordanien Airways erreicht.
Amman, 16.Mai 2011

Allgäu Orient Rallye 09.05.2011 10. Tag

Warten im Hafen von Mersin TASUCU:

Durch die syrischen Entwicklungen wird die Weiterfahrt der Rallye immer wieder durcheinander gebracht. Gestern sollten wir noch von Zypern nach Haifa gebracht werden, so ist nun Port Said in Ägypten unser Ziel. Warum: Das ist Israel in Schuld. Die Israelis haben zunächst eine Einreisegenehmigung erteilt. Als sie mitbekommen haben, dass nicht nur Deutsche an Bord sind, sondern auch Schweizer, Finnen, Österreicher etc. haben sie die Genehmigung zurückgezogen. Nun geht es mit zeitlicher Verzögerung nach Ägypten und dann über den Sinai. Dort muss noch eine Fähre nach Jordanien organisiert werden, denn Ägypten grenzt ja nicht an Jordanien.

So wird diese Rallye zu einer echten Herausforderung. Sie ist ja eines der letzten automobilen Abenteuer. Wann der nächste Bericht folgt, wer weiß wo es WLAN gibt. Also auch ihr müsst abwarten lernen, genau wie wir.

Allgäu Orient Rallye 10.05.2011 – 14.05.2011 11.-15. Tag

Allgäu Orient Rallye 10.05.2011 11. Tag

Nachdem wir gestern seit 13:00 Uhr den Tag mit Warten im Hafen von TASUCU verbracht haben, ging es gegen 21:00 Uhr mit der Verladung der Autos los. Insgesamt wurden die über 300 Fahrzeuge auf 3 Fähren verladen. Mit Zoll, Grenzkontrolle und Verladen verlies unser Schiff dann endlich um 3:00 Uhr den Hafen. Überall auf dem Personendeck versuchten sich die Rallyeteilnehmer die Nacht so bequem wie möglich zu machen. Dieses war auf den Sitzen, auch wenn man teilwiese 2 Sitze belegen konnte,
nicht wirklich gemütlich. Teilweise wurde mit Isomatte und Schlafsack auf dem
Fußboden geschlafen. Die Überfahrt dauerte bis um 9:00 Uhr. Danach begannen die
Grenzformalitäten.

Und nun erlebte auch das Rallye-OK seine Überraschung. Wir wurde vom Nordzyprischen Classic-Automobil-Verband herzlich empfangen. Jeder Teilnehmer bekam bei der Hafenausfahrt ein kleines Frühstück gereicht. Dazu gab es Informationsmaterial über Nordzypern und ein ausführliches Tagesprogramm. Zunächst ging es mit einer Polizeieskorte hinter einem schönen alten Jaguar her in das Ortszentrum. Dort gab es Volkstanz und Ansprachen. Neben dem Bürgermeister und dem Minister, der für den Tourismus zuständig ist, war auch das Staatsoberhaupt gekommen. Wir waren Gäste von Nordzypern. Dazu muss man wissen, dass Nordzypern bisher nur von der Türkei völkerrechtlich anerkannt ist. Südzypern hingegen ist Mitglied der EU. Also wurde die Veranstaltung von der Regierung auch für Propagandazwecke genutzt und um Anerkennung geworben.

Der hiesige Rallyeverein hatte eine Tagesrundfahrt mit verschiedenen Stopps geplant. Das Programm war bis 19:00 Uhr mit reichlich Punkte ausgefüllt. Nach einer Fahrt durch die herrliche Berglandschaft wurde in einem kleinen Ort angehalten. Die Dorfbevölkerung hatte in der kurzen Zeit den Dorfplatz hergerichtet. Die Bevölkerung begrüßte uns überall sehr herzlich. Kinder des Ortes zeigten uns wieder ein paar Volkstänze. Die Mütter hatten Stände mit heimischen Leckereien aufgebaut. Erfrischende Getränke standen allen zur Verfügung. Dieses wurde von den Rallyefahrern dankbar angenommen. Alles schmeckte uns super gut. So haben wir auch gerne die aufgestellten Sammeldosen mit einen angemessenen Spende gefüllt.

Da wir zeitlich schon reichlich hinter dem Zeitplan her hingen, musste ein Besichtigungspunkt gestrichen werden. Abschließend ging es in Kolonnenfahrt weiter  nach Nikosia. Auch dort wurden wir herzlich empfangen. Wieder gab es Spezialitäten zu essen und Erfrischungsgetränke, die bei dem heißen Tag gerne angenommen wurden. Eine Musikband spielte tolle Musik und natürlich gab es wieder Volkstänze. Alle Rallyeteilnehmer waren von dem Tag sehr angetan. Die herzliche Aufnahme durch die Nordzyprioten war ebenso Gesprächsstoff wie die Organisation der Rundfahrt durch das schöne Land. Überall gab es Polizeisperren, denn es musste ja ein Lindwurm von mind. 100 Fahrzeugen durch das Land geleitet werden. Leider haben nicht alle Teilnehmer dieses tolle Angebot angenommen und den Tag anderweitig verbracht. Ein Lob dem Zypriotischen Organisatoren. Wir konnten die Frage, die unter uns kreiste, nicht beantworten: Hätten wir Deutschen für ein paar verrückte Zyprioten einen solchen Event in zwei Tagen auf die Reihe bekommen? Hätte unsere Polizei dafür auch nicht die
Straßen gesperrt?

Gegen 20:30 Uhr begann dann das Einschiffen. Die Fahrt nach Port Said soll zwischen 22 und 28 Stunden dauern. Wir haben ja nicht die schnellsten Schiffe. Das Einschiffen endete um 23:00 Uhr, aber wegen irgendwelcher Probleme mit den Passagierlisten kamen wir
erst um 03:00 Uhr früh los.

Allgäu Orient Rallye 11.05.2011 12. Tag 1. Seetag

Heute sollten wir eigentlich unser Ziel, das 1001- Sterne Hotel im Wadi Rum, Jordanien, erreichen, aber…. was machen wir, eine Kreuzfahrt von Zypern nach Ägypten und es ist ein Tag auf See eingelegt. Aber ohne Kapitänsdinner und Unterhaltungsprogramm, dafür ein mit jeweils 2 Toiletten überbelegtes Fährschiff. Wir hoffen, dass unser Proviant an
Wasser und Nahrung bis nach Ägypten ausreicht. Also strecken wir den Proviant, denn um 9:00 Uhr Ortszeit „kreuzen“ wir nach bisher 6 Stunden Fahrt immer noch an der Nordküste Zyperns. Zum Glück haben wir das Anschlusshotel in PETRA storniert und wir werden sehen, wie es weitergeht.

Schlechte Nachrichten.
Dank unserer GPS-Ausrüstung und Google-Earth haben wir unsere Position im Mittelmeer bestimmt. Zum Zielhafen sind es um 17:00 Uhr noch rd. 440 km. Das bedeutet bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 16 km/h noch 27,5 Stunden Fahrzeit. Keiner weiß warum die 3 Schiffe so langsam fahren. Können sie nicht schneller? Diese fast doppelt so lange Fahrzeit erzeugt eine gewisse Unruhe weil keiner darauf eingestellt war. Zudem waren die Toiletten schon einmal verstopft. Die Ankunft und unser Jordanienprogramm verschieben sich immer mehr. Teilweise hatten einige Mitfahrer ihren Rückflug ja schon für den 13.5. oder 14.5 gebucht. Wir müssen das Beste aus der Situation machen. Schau´n wir mal.

Allgäu Orient Rallye 12.05.2011 13. Tag 2. Seetag

Zum Glück ist die See relativ ruhig und die Sonne scheint. Der Tag verstreicht mit Lesen, Kartenspielen oder Abwarten. Da wir kein Handynetz haben, können wir auch unsere Angehörigen nicht benachrichtigen. An das Versenden dieses Blogs ist schon gar nicht zu denken. Was denken unsere Lieben zu Hause? Wird damit gerechnet, dass die Überfahrt
länger dauern kann? Beim Einschiffen haben wir von einem Tag Seereise gesprochen.

Gegen 19:00 Uhr nimmt unser Schiff plötzlich keine Fahrt mehr auf. Die Durchsage von Walter vom OK beunruhigt uns. Die Ägypter wollen uns nicht einreisen lassen. Wir befinden uns kurz vor den Hoheitsgewässern. Wilfried, der Chef des Ganzen, befindet sich auf dem anderen Schiff und versucht per Funk und Satellitentelefon eine Einreise zu
erwirken. Angeblich soll sogar das Jordanische Königshaus in Ägypten intervenieren. So müssen wir abwarten. Da wir in der Nähe Ägyptens sind haben wir auch teilweise Handyempfang. Schnell werden ein paar SMS geschrieben und versucht zu senden.  Da die Schiffe kreisen klappt es irgendwann. So weiß zumindest meine Frau, dass wir vor
Ägypten in Wartestellung sind. Mehr war nicht möglich. Gegen 21:00 Uhr kommt die Schreckensmeldung: Wir müssen zurück nach Nordzypern oder nach Mersin in der Türkei. Alle sind geschockt. Nichts mit Jordanien, nicht mit Ausspannen und nichts mit einem Rückflug. Was passiert mit den Autos? Müssen wir die mit nach Hause nehmen? Mit dieser Ungewissheit und der Aussage, dass die Fahrt ca. 30 Stunden dauern soll, vergraben wir uns in unsere Schlafsäcke und versuchen auf dem Boden oder quer auf den Sitzen die dritte Nacht zu verbringen. Zudem wird nun die Bordverpflegung rationiert. Jeder bekommt eine 1,5 l Flasche Wasser pro Tag. Da nicht alle Ihre Autos an Bord haben, auch unsere Fahrzeuge sind auf einem anderen Schiff, sieht es mit eigener Verpflegung und Wechselwäsche sehr dürftig aus. Ich habe noch ein Päckchen Pumpernickel mit dem ich mich die zwei Tage durchschlagen werden. Da es auch nur minimale Waschgelegenheiten gibt sind die menschlichen Ausdünstungen überall gegenwärtig. Nur mit Deo geht es halt nach nunmehr 3 Schiffsnächten nicht.

Allgäu Orient Rallye 13.05.2011 14. Tag 3. Seetag

Der 3. Seetag beginnt mit der Durchsage, dass es in einer halben Stunde für jeden in der Küche eine Suppe und ein Stück Brot gibt. Da nicht jeder ein Gefäß hat, werden leere Wasserflaschen durchgeschnitten.  Mit anderen Rallyefahrern wird dann diskutiert: Wenn eine Fähre ein Land verlässt, so muss doch die Einreise im Zielland bestätigt sein. Hat hier keine Genehmigung vorgelegen? Hat es in Ägypten andere Gründe der Abweisung gegeben? Wie kann sich das OK in Ankara hinstellen und sagen, dass alle mit der Fähre über Zypern nach Jordanien kommen? Dafür werden auch noch pro Person 330 Euro nachgefordert und es ergeht der Hinweis, dass die Türkei rd. 200000 Euro dazu legt. Hat sich das OK vor die Propaganda der Türkei, wir sind auch Europäer und wollen in die EU, spannen lassen? Nicht umsonst hat uns in Ankara der Europaminister der Türkei vor dem Hintergrund, das am 9.5. Europatag in der Türkei ist, begrüßt. Bekommen wir die bezahlten Kosten des Jordanienpaketes zurück? Können die bezahlten Rückflugkosten aus Amman durch Stornierung reduziert werden? Was machen wir mit den Autos? Fahren wir zurück oder werden sie unterwegs verkauft, verschenkt oder aufgegeben? Wie verhält sich das mit dem Zoll? Wäre mit offenen Karten gespielt worden, hätten wir dann unter diesen Bedingungen die Rallye in der Türkei gestoppt und wären nach Hause gefahren? Letzteres kann von unserer Seite mit einem klaren JA beantwortet werden. Unser Fazit ist schon jetzt: Dies war sicherlich die letzte Allgäu Orient Rallye. Ausgangspunkt war sicherlich die
Situation in Syrien, für die keiner etwas kann. Aber das OK muss und wird sich fragen lassen müssen, ob es richtig auf die Situation reagiert hat.

Es gibt sicherlich noch viel Gesprächsstoff. Wir haben ja auch noch mehr als 24 Stunden vor uns und somit genug Zeit zum Diskutieren. Leider können diese Gedanken nicht in die Heimat geschickt werden. Dazu müssen wir erst wieder online sein. Aber so könnt ihr
hinterher in einem Zuge „genießen“ wie wir uns fühlen. Denkt immer daran: Wenn einer eine Reise tut, dann…

Gegen 22:00 Uhr sind wir so nahe an Zypern, dass die Handys sich wieder ins Netz einbuchen können. Auf dem Deck stehen alle nebeneinander und setzen vorbereitete SMS-Nachrichten ab. So werden die ersten Sorgen der Daheimgebliebenen beruhigt. Etwas später klappt dann auch ein kurzes Telefonat. Fast alle 250 Passagiere haben ihr Handy am Netz. Da freuen sich die Telefonnetzbetreiber. Aber das ist in diesem Augenblick egal.
Zu meinem Erstaunen war meine Frau bereits über unsere Irrfahrt informiert. Dank des Internets und Facebook hatten sich die Daheimgebliebenen untereinander die Informationen zu gemeldet. Einzelne Teams hatten GPS-Positionsrückmeldungen in ihren Fahrzeugen und sofern Handynetz bestand, wurden die Koordinaten nach Hause geschickt. Da wir kurzzeitig im Ägyptischen Netzbereich waren, konnte man so das Kreisen der Schiffe und die Umkehr erkennen.

Allgäu Orient Rallye 14.05.2011 15. Tag 4. Seetag

Alle sind froh, dass der letzte Seetag angebrochen ist. Endlich werden Isomatten und Schlafsäcke zusammengerollt. Walter vom OK macht wieder die Frühstücksdurchsage und es regnet. Jetzt sind es nur noch ein paar Meilen und wir können endlich wieder Autofahren. Aber wohin? Das ist noch nicht klar. Bleiben die Autos in der Türkei? Wir  warten auf die angekündigte nächste Aussage vom OK.

Gerade kommt die Durchsage: Die Hilfsgüter werden in einem Depot zwischengelagert. Es wird versucht die Sachen evtl. irgendwie nach Syrien zu bringen. Wenn nicht, wird ersucht über eine Türkische Hilfsorganisation, die Güter dort Bedürftigen zukommen zu lassen. Die Autos sollen auf einem besonderen Parkplatz am Flughafen zwischen gelagert werden. Sie können zu Hause abgemeldet werden und der Brief soll dann zum OK geschickt werden, damit die Autos ausgetragen werden können.

Gegen 11:00 Uhr endlich wieder Land unter den Füssen. Da unsere Autos in einer anderen Fähre gefahren sind, müssen wir noch mit einem Shuttlebus zum anderen Fährhafen um die Autos abzuholen. Und schon haben wir wieder den blöden Stempel mit dem Auto im Pass. Normalerweise kann man nun ohne Auto das Land nicht mehr verlassen oder man muss Zoll bezahlen. Das Rallye-OK hat aber angeblich eine Regel getroffen (mit wem auch immer): Wir können auch ohne das Auto die Türkei verlassen und in Deutschland die Autos abmelden. Dann sollen wir die Papiere nach Wilfried schicken und die Autos würden ausgetragen. Somit sei kein Zoll fällig. Wir sind nach diesen Erfahrungen (ja, wir kommen alle nach Jordanien usw. ) vorsichtig geworden und entscheiden uns für einen anderen Weg. Wir bringen die Autos aus der Türkei nach Griechenland in die EU. Dort werden sie bei einem Bekannten eines Freundes zwischengelagert und evtl. verkauft. Aber wir haben das Zollproblem nicht. Für die Fahrt nach Nordgriechenland benötigen wir in aller Ruhe 2 Tage. Am Dienstag geht auch ein Flieger nach Dortmund und wir kommen,
wie geplant, zurück. Da wir leider nicht aus Jordanien kommen, haben wir das Hauptziel unserer Reise nicht erreicht.

Wir haben viel erlebt. Die politischen Wirrungen um Syrien haben uns einen großen Stein in den Weg der Rallye gelegt und es ist bis jetzt noch nicht klar, warum wir nicht über
Ägypten unser Ziel anfahren durften. Dieses gilt es in den nächsten Tagen aufzuarbeiten. Hierzu wird sicherlich in den einschlägigen Internetforen reichlich geschrieben werden. Falls nicht besonderes mehr passiert, ist dies bis zu meiner Rückkehr der letzte Eintrag zur Allgäu Orient Rallye 2011.

Eines möchte ich noch anmerken:
Auf dem Schiff hatte ich Zeit um mit den Teams zu sprechen, die über Albanien gefahren sind und in Velipoje bei Schwester Juditha Hilfsgüter abgegeben haben. Alle Teams waren begeistert von der freundlichen Aufnahme und äußerten sich lobend über diese Arbeit vor Ort. So hat zumindest das Albanienprojekt der Jürgen Wahn Stiftung von der diesjährigen Rallye profitiert. Ich danke allen, die dort vorbeigefahren sind, insbesondere Alfred vom Team „Schnitzelalm“ und Marek vom Team „Gelbes Band“. Die anderen kann ich leider nicht mehr zuordnen. Aber auch ohne Namensnennung hier noch einmal der Dank der Jürgen Wahn Stiftung.

Allgäu Orient Rallye 08.05.2011 9. Tag

Der heutige Tag wurde mit alle Ruhe angegangen. Bis zum geplanten Fährhafen war es nicht mehr so weit. Also wurde spät aufgestanden und an dem leeren Pool unseres Quartiers entspannt. Heiko und ich wollten von einem fußläufig gelegenen „Aussichtspunkt“ ein paar Fotos machen. Doch der Weg dorthin war nicht zu finden. Ein freundlicher Türke fragte uns nach dem Ansinnen. Sofort bot er sich an, uns mit seinem Auto dort hin zu  fahren. Diese Fahrt entwickelte sich dann zu einer privaten Sightseeing-Tour durch seinen Heimatort. Er erklärte uns, dass nicht weit von hier die Wiege der Menschheit läge. Hier wären Adam und Eva zu Hause gewesen. Auch zeigte er uns eine Bucht, in der jedes Jahr viele Schildkröten ihre Eier legen. Natürlich lud er uns zum typischen Tee ein. Nach gut 1,5 Stunden waren wir wieder bei unseren Mitfahrern. Diese Gastfreundschaft war uns dann eines Fotos von unserem Helden wert. Unseren Helden? Ja, eine Aufgabe der Rallye ist es, ein Foto von einem Menschen zu machen, der uns etwas bedeutet hat. Dieses Foto wird dann in Jordanien in der „Hall of Fame“ der Rallye aufgehängt. Dafür mussten wir ja schließlich auch einen Nagel, Hammer, Bilderrahmen und Bildfaden mitbringen. Jetzt ist auch dieses Rätsel gelöst.

Bei unserer Ankunft im Fährhafen standen schon mehrere Teams und wir gingen Essen. Wir hatten ja noch reichlich Zeit bis 23.00 Uhr. Nach der Rückkehr zu den Autos wartete OK-Chef Wilfried mit einem Zettel, auf dem die neue Abfahrtzeit geschrieben war. Zu unserer Überraschung ist die Abfahrt auf den nächsten Tag 15:00 Uhr verschoben und wir müssen noch 80 km in den nächsten Hafen fahren. So ist das eben, je weiter man zum Orient kommt, umso mehr ist die Zeit kein fester Begriff mehr. Inshallah. So begaben wir uns um 19:00 Uhr zu unseren Autos und fuhren schon mal, wie einige andere Teams in Richtung des neuen Zielortes. Gegen 20:30 Uhr fanden wir ein passendes Hotel an einer lauten Straße. Kühles Efes war auch vorhanden. Nach und nach hielten noch 3 Teams und dank Özcan, unserem Chefdolmetscher, fanden auch die anderen ein Bett für die Nacht. Man traf sich noch auf der Terrasse, sprach über die Erlebnisse und diskutierte, ob wir denn am nächsten Tag wirklich auf das Schiff kommen und wohin denn dann die Reise geht. Warten wir mal ab.  Wie es weiter geht? Wir werden es erleben und berichten.

Allgäu Orient Rallye 07.05.2011 8. Tag

Der heutige 8 Tag der Allgäu Orient Rallye verlief nicht so gewollt. Ziel war es in Midyat ein Haus zu finden, dass sehr alt ist und dort auch jeder kennt. Dieses Haus sollte dann mit einem Teamfoto  dokumentiert werden. Von unserem Hotel liegt dieser Ort ca. 580 km entfernt. Beim Aufstehen mit einem tollen Blick auf die Landschaft in der Nähe von Ürgüp, zuckten wir in unserer Sommerkleidung zusammen. In der Höhe vom Kapadokien war die Temperatur bei gefühlten 5 Grad. Wir setzten uns in die Fahrzeuge und folgten der vorgegebenen Richtung. Unterwegs kam es zu zeitlichen Verzögerungen für die wir nichts konnten. Somit rückte das Tagesziel in unerreichbare Ferne. Auch der zweite Grund für die weite Reise, der Nemrut Gagi versank in der tiefen Wolkendecke, die in den Bergen bei ca. 1800 m lag und damit den Aussichtsberg in eine kalte Wolkensuppe verhüllte. Daher entschlossen wir uns auf halber Strecke kehrt zu machen und schon mal in Richtung Mersin zu fahren. Denn auch der Weg von Midyat nach Mersin sind noch einmal ca. 700 km. Unterwegs trafen wir Teams denen es ebenso erging und die auch das Tagesziel verlegten. Schade, denn wenn der Weg über Syrien gegangen wäre, wäre das alles super gewesen, auch bei schlechtem Wetter, und wir hätten
es durchgezogen.

Unterwegs fing es in den Bergen Anatoliens neben dem bekannten Regen auch noch an zu schneien, aber je mehr wir in Richtung Mittelmeer kamen, konnten wir nach und nach die warmen Jacken ausziehen. Ein 11 Euro Hotel wurde dank Özcan gefunden und wir schlafen einmal mehr in preiswerten 3-Bett-Zimmern. Am Sonntag haben wir dann nur noch ca. 300 km zu fahren und können vielleicht die Wäre des Südens genießen.

Gözlem, essen und dokumentieren – das war eine der heutigen Tagesaufgaben

Allgäu Orient Rallye 06.05.2011 7. Tag

Bevor ich über den heutigen Tag berichte, möchte ich das kleine Rätsel, dass ich in meinen Berichte eingebaut habe auflösen. Nein, ich habe Europa nicht neu geordnet. In meinem Bericht vom 3.5. sind wir um 16:00 Uhr natürlich nicht an der Rumänisch-Türkischen Grenze sondern an der Bulgarisch-Türkischen Grenze gewesen. Wer es nicht gemerkt hat,
der hat es einfach überlesen, oder er sollte mal seinen alten Dierke-Weltatlas
herausholen.

Heute haben sich alle Teams auf dem Hippodrom in Ankara eingetroffen. Dort gab es endlich den neuen Rallyeverlauf. Es geht nun bis in die Osttürkei und dann nach Mersi. Von dort fahren wir mit 3 Fährschiffen nach Zypern. Dort „müssen“ wir eine Inselrunde
fahren. Das will der Hauptsponsor, die Türkei und die türkisch-zyprische Regierung. Beide haben diese Überfahrt mit ca. 200.000 Euro unterstützt. Den Rest müssen die Rallyefahrer aus dem eigenen Geldbeutel hinzufügen. Danach geht es nach Haifa in Israel. Wie es dann weiter nach Jordanien geht, ist noch nicht ganz klar. Aber wir werden die Rallyeteam 12.5. termingerecht im Wadi Rum beenden. Soweit zum weiteren Verlauf.

Bevor es zum Le Mans Start ging, kam dann doch noch der türkische Europaminister und wir konnten ihm das Schreiben unseres Bürgermeisters Dr. Ruthemeyer und das Geschenk der Stadt Soest übergeben. Dieses musste in einem Foto festgehalten werden. Es ist ein Bestandteil der vielen Rallyeaufgaben die die Teams zu erfüllen haben. Danach
ging es dann endlich los. Der Europaminister gab den Startschuss, alle liefen
zu ihren Autos und los ging es mit einer Einführungsrunde um das Hippodrom.
Danach begaben sich alle in Richtung Kapadokien. Unsere Route führte an dem
großen Salzsee Tuz Gölü vorbei. Gegen Spätnachmittag erreichten wir Görime und
Ürgüp später, wo wir auch unser Nachtquartier in einem kleinen Hotel einnehmen.
Nach dem Abendessen kam dann noch Team 46 in unser Lokal und Özcan konnte gut
dolmetschen. Morgen geht’s über Nemrut Gagi zu  unserer nächsten Aufgabe: Ein sehr altes Haus in Midyat, dem östlichsten Punkt unserer Route, zu finden und zu fotografieren.

Allgäu Orient Rallye 05.05.2011 6. Tag

Heute hatten wir eine unspektakuläre Fahrt in die Landeshauptstadt Ankara. Mit uns gingen 2 weitere Teams auf die Fähre in den Orient. Immer wieder überholten sich weitere Teams auf der rund 450 km langen Fahrt durch Zentralanatolien. Die Fahrt war mal wieder zum größten Teil sehr nass. Dementsprechend sehen auch unsere Autos aus, obwohl der rote Mitsubishi und der blaue Benz bei einem Tankstop in einer mobilen
Waschanlage gereinigt wurden.

In Ankara mussten wir die Zitadelle aufsuchen, wo wir einen Tee trinken sollen und dieses durch ein Foto mit der Chefin des Hauses dokumentieren sollten. Die Chefin des Hauses hatte keine Zeit für Fotos mit den 111 Teams, gab aber jedem, der mindestens für 5 Lira Tee gekauft hatte, einen Stempel ins Roadbook. Anschließend fuhren wir in das Hippodrom in Ankara um dort die Autos zu parken und einen Minister zu treffen. Hier haben teilweise die Teams ihr Nachtlager aufgeschlagen. Der angekündigte Minister, dem wir einen Brief unseres Bürgermeisters überreichen
sollten kam aber nicht. So gingen wir um 20:00 zum Essen und dann zu unserem
einfachen, regelkonformen 11.11 Euro Hotel. Wir sind gespannt, was morgen um
8:00 beim Neustart für ein Weg nach Jordanien eingeschlagen wird. Inschallah,
schaun wir mal.

Allgäu Orient Rallye 04.05.2011 5. Tag

Wir sind in Istanbul, einer der angeblich schönsten Städte der Welt, aber… es regnet und regnet. Auf dem Weg zur Haiga Sophia, einer ehemaligen byzantinischen Kirche und einem heutigem Museum, die von 532 bis 537 erbaut wurde, wurden wir teilweise nass bis auf die Haut. Nur unsere zwei Weltenbummler waren outdoor-mäßig gut drauf. Nach der Besichtigung war der Weg zum Großen Basar nur noch mittelfeucht. Dort konnten wir den regen Treiben der Händler zusehen und uns bei türkischen Tea und einer Süßspeise abtrocknen und das Lied von Fenerbahce einüben. Gut dass wir Özcan dabei haben. Wir machten uns Spickzettel in Lautschrift und hatten die Musik auf unserem Handy aus dem Internet heruntergeladen. Gegen Mittag wurde es trocken und unsere Sachen trockneten ebenfalls bei rund 17 Grad. Wir gingen über die Gayata-Brücke und fuhren mit der ältesten U-Bahn der Welt, Tünel, nach Beyoglo. Durch das pulsierende Leben gingen wir zum Taximplatz. Ein kleiner türkischer Imbiss zwischendurch, und schon wurde es Zeit, um rechtzeitig wieder bei unseren Autos zu sein. Um 16:00 sollten der Neustart der Rallye in Form eines Le Mans-Starts von dem Haupteingang der Blauen Moschee erfolgen. Zuvor gab es vom OK-Chef Wilfried neueste Informationen zum weiteren Verlauf der Rallye. Es zeichnete sich eine Fahrt über Zypern entweder nach Israel oder nach Ägypten ab. Dieses soll bis zur Weiterfahrt aus Ankara geklärt sein. Nach der Startfreigabe ging es mit den Autos in den Istanbuler Verkehr zur Fähre. Wir hatten das Recht, über die sonst abgesperrten Straßenbahn-Spuren zu fahren. Für unseren Istanbul-Fan Thorsten ein kleiner Höhepunkt der bisherigen Rallye. Hupend fuhren alle auf die Fähren, die von der Stadt Istanbul für uns zur kostenlosen Fahrt freigegeben waren. Soweit zu den Kontakten der Rallyeorganisation. Nach der normalerweise einzig zulässigen Fährfahrt auf den asiatischen Teil der Stadt ging die Fahrt zu Stadion nach Fenerbahce. Natürlich war es Rushhour und es gab keine Parklätze. So mussten die Teams sich im Umfeld des Stadions Parkplätze suchen. Wir hatten

, mit Blick auf die Uhrzeit, es war gegen 18:30 als wir vor Ort waren, uns schon gedacht, dass wir nicht mehr Teamweise die Hymne von Fenerbahce singen konnten, denn um 19:00 sollte das Fußballspiel der Formel 1 Fahrer gegen Fenerbahce stattfinden. Hierzu sollten wir freien Eintritt haben. Hier aber zeigte sich einmal, dass auch Wilfried und sein Team im Orient nicht alles im Griff haben. Es gab keine Freikarten, keinen Fangesang und damit auch keine Übergabe des Wimpel von BVB an der Präsidenten von Fenerbahce. Özcan, eingefleischter Borussen Fan,  kann sich so auch wieder bei seinen Soester Freunden sehen lassen, dann die sind, sofern sie Türkischer Abstammung sind, keine Fans von Fenerbahce. So hat Özcan den Wimpel schnell für seinen Fundus konfisziert.

Zum Abendessen trafen wir uns mit einer türkischen Freundin von Thorsten und ließen bei einem Essen nach türkischer Art den verregneten Tag in Istanbul auf der asiatischen Seite ausklingen. Zurück ging es über die Brücke, von Ost nach West kostet die keine Maut, zurück zu unserem Hotel.

Allgäu Orient Rallye 02.05.2011

Früh um 6:00 Uhr ging der Wecker. Insgesamt haben in Mako,
Ungarn, etwa 8 Teams übernachtet. Alle waren froh, bei dem Regen einen Platz gefunden
zu haben. Wir hatten Glück und bekamen die „Datschen“. Andere mussten im Zeit
oder Auto nächtigen. Aber die waren jünger und es machte ihnen  nichts aus. Die Stimmung bei den Teams war und
ist sehr gut. Ein Team aus der Schweiz, die Jürgen Wahn Stiftung hatte ihnen zu
einem Visum für Syrien verholfen, wurde auf den rechten Weg gewiesen. Sie wären
ansonsten einen großen Umweg gefahren, denn sie hatten nicht an das
Fährbenutzungsverbot  bei der Donau gedacht. Wir haben eine landschaftlich sehr schöne Strecke befahren. Die Sonderaufgabe, Besuch einer Autowerkstatt von einem Typ der Fahrzeuge wurde mit Bravour gelöst. Wir wurden in Rumänien beim Eintreffen schon von einem abfahrenden deutschen Team empfangen. Mit dem notwendigen Stempel im Roadbook und einem gesponserten Kaffee von Mercedes machten wir uns auf den Weg durch die Karpaten nach Serbien. Beim Eisernen Tor war der Grenzübergang nach Serbien
geplant. Wir trafen mit ein paar andern Teams zusammen die jedoch ihren Weg
durch Rumänien fortsetzen wollten. Beim Grenzübergang gab es ein paar
Diskussionen mit dem Zöllner, aber alles lief gut, bis das nach 15 km ein Team
Mitglied seinen „Perso“ vermisste. Also retour und suchen. Zum Glück wurden wir
fündig und die 78 km durch Serbien waren schnell geschafft. Aber bei der
Ausreise nach Rumänien fing das Theater erneut an. Der Zöllner verstand nicht,
dass wir die Autos nach Jordanien überführen und auch noch spenden wollten. Als
dann aber auf einmal aus Serbien noch 3 Teams mit 12 Autos kamen war die Sache
schnell geregelt. Wir konnten an der schönen blauen Donau weiterfahren und spät
abends (die Uhr ist eine Stunde vorgestellt) unser Quartier in einer bulgarischen Kleinstadt beziehen. Der Preis stimmte und das Essen schmeckte allen gut. Wir hatten ca. 640 km hinter uns und fallen nun um Mitternacht müde ins Bett. Morgen geht es nach Istanbul und wir müssen den Fangesang von Fenerbahce Istanbul einstudieren und dürfen diesen am 5.5. auf dem heiligen Rasen im Stadion vor laufenden Kameras präsentieren. Dort werden wir auch den mitgebrachten Winkel übergeben. Von welcher Mannschaft ist der wohl?